Count Clay ist nicht wirklich Graf - sein Vater hat ihm diesen Titel höchstpersönlich bei der Geburt verpasst. Obwohl der abgehobene Name - Theaterkind eben - durchaus zu ihm passt, läuft der Fünfundzwanzigjährige unter dem Namen "Clay Yarborough Jr." - und es gibt noch weitere klare Regeln: Clay singt nicht, trinkt viel (auch auf der Bühne), und er spielt nicht nur Theater, er blutet es. Bevor method acting durch Heath Ledgers Joker berühmt geworden ist, hatte sich Clay bereits mit sechzehn in der Premiere seiner Schulaufführung von Frühlingserwachen die Pulsadern aufgeschnitten. Clay macht eben keine halben Sachen - das haben Regiassistenten und Inspizienten auch schon mitbekommen. Kein echter Wodka im Glas? Geschminkte blaue Augen? Nicht mit Yarborough Junior, der trotz seiner anstrengenden Allüren als Londoner Ausnahmetalent gehandelt wird. Doch er ist nicht nur die Hoffnung einiger Bühnen, sondern auch deren finanzieller Ruin: wer sich die Seele heraus spielt wie er und dann auch noch den Namen Yarborough (großer Bruder Hollywoodstar, Vater weltberühmter Tenor, Mutter Chefin einer Künstleragentur) trägt, darf und kann eben auch so viel verlangen wie er es tut.
Clay verachtet das Filmemachen, denn nur Theater ist für ihn echte Kunst - trotzdem liebt er seinen Bruder (wenn auch nicht so sehr wie Wodka). Er scheißt auf twitter, auf die Presse, auf Vaterlandsliebe - und leider auch auf protection; er hat sich bereits mit neunzehn Jahren HIV eingefangen.

Potenzielles Zuhause: THE QUEEN IS DEAD

Moff beißt nicht, der will nur spielen - sagen zumindest seine Army Jungs über ihn. Er ist ein resoluter, etwas prahlerischen Typ, der durchaus mal seine fünf Minuten hat, in denen man sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte. Fivel wirft gerne mit Fachwörtern um sich, die nur ein anderer Soldat verstehen würde, und liebt es, von Kamelspinnen oder anderen gefährlichen Dingen aus seinem Afghanistaneinsatz zu erzählen. Am Wichtigsten ist ihm sein Patriotismus, Fivel würde für die Vereinigten Staaten sterben (und war auch schon ein paar Mal kurz davor). Damit tut er das gleiche wie sein bereits verstorbener Vater vor ihm, und wie seine vier älteren Brüder.
Jetzt kommt Fivel jedoch in die kanadische Kleinstadt Azamber, in der sein einziger jüngerer Bruder lebt. Irgendwas bedrückt ihn, irgendwas lässt ihn Zweifel daran haben, dass das, was er tut, noch immer dem Frieden der Welt dient. Die Bilder, die ihn Nachts immer weniger schlafen lassen? Der Umstand, dass Zigaretten, Alkohol und Frauen ihm nicht mehr reichen, um sich zu beruhigen? Fivel beschließt, sich für den nächsten Einsatz freistellen zu lassen, und taucht überraschend bei seinem Bruder Sixsmith auf, der als einziger nicht zu Army gegangen ist - und vor dem er natürlich weiterhin den badass soldier spielt. Doch Azamber - als Sammelort für Vampire, Werwölfe und Magier - hat seine eigenen Überraschungen für Fivel in petto.

Potenzielles Zuhause: NIGHTFALL'S IRONICAL STORIES