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Endstation Sehnsucht
An der Endstation Angekommene
Endstation Sehnsucht


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BeitragThema: well well wellington   well well wellington EmptyMo Nov 30, 2015 7:21 pm

Die Jungs haben beschließen über das verlängerte Wochenende nach Schottland zu fahren. Lewis, der älteste von ihnen, nimmt Niles mit zum seit-am-seit-Apparieren. Iwan und Ioann haben das gerade gelernt (sind wohl dann schon 17) und ein wenig nervös wegen der bevorstehenden Reise (würden das natürlich aber nie zugeben). Sie apparieren trotzdem erfolgreich in eine Wandergegend nach Schottland und machen dann einen auf Oldschool Zelten gehen. Die Idee ist für einen Forschungsbericht in Muggelkunde und sie versuchen alles ohne Magie zu machen. Lewis kommt entsprechend am besten klar, Ioann und Iwan haben ziemliche Probleme und schummeln immer mal wieder. Niles scheint ein bisher ungeahntes Talent für Zelte aufbauen zu haben. Er bietet Ioann an, dass er ihm auch sein Zelt aufbaut (an so einem schottischen Loch, ganz idyllisch) aber der blockt ab, weil er das unbedingt selber machen will. Iwan gibt ziemlich schnell auf und verkündet, dass er einfach bei Niles im Zelt schlafen wird. Aus irgendeinem Grund findet das Ioann aber gar nicht so lustig xD er versucht sein Muggelzelt dann mit dem Zauberstab aufzubauen und wird dafür sehr freudlos von Niles ausgelacht, was ihn noch mehr empört. Niles nimmt ihn daraufhin in die Arme und drückt ihm einen Kuss an die Stirn und die beiden stehen eine Weile ganz verliebt rum, während Iwan Lewis anstarrt und Lewis ziemlich angestrengt zu dem Loch herüber starrt xD
Ioann sagt dann, dass er auch in Niles Zelt schlafen wird, wenn überhaupt jemand das tun sollte dann wohl er. Lewis ist das alles mittlerweile so unangenehm, dass er vorschlägt, dass sie im Loch baden gehen – also ziehen sich die Jungs um (an der Stelle sehe ich Niles vor mir wie er sich praktisch aus seinen Klamotten SPRENGT und plötzlich in Badehose dasteht xD). Lewis verkriecht sich in seinem Zelt um sich umzuziehen und die Zwillinge machen das in Niles‘ Zelt, einfach weil sie sich da auch noch die Haare zusammenbinden müssen und alles und sie wollen dass das gut aussieht wenn sie wieder rauskommen (was es dann auch tut hrhrhr)
Niles kann sich kaum halten und springt kopfüber in den Loch… und… taucht erst mal nicht wieder auf. Die Zwillinge sind alarmiert und rennen ins Wasser, kreischen aber rum weil es total kalt ist und schicken Lewis nachsehen, der sich auch halb die Eier einfriert. Schließlich taucht Niles irgendwo mitten im Loch auf und wirkt total begeistert und alle sind so OMG bist du so weit getaucht aber er hat damit natürlich absolut kein Problem. Die Zwillinge schummeln dann wieder und geben sich mit einem Zauber eine Art Wärme-Aura, sodass das Wasser für sie ne angenehme Temperatur hat. Lewis muss da selber durch. Iwan wirkt ziemlich ablenkt davon wie Lewis ganz langsam sich versucht an die Wassertemperatur zu gewöhnen und kann den Blick von ihm gar nicht lassen, Ioann schwimmt schon mal vor weil er es gar nicht erwarten kann bei Niles zu sein.
Als Lewis dann bis zur Brust im Wasser steht kommt Iwan zu ihm rangeschwommen und nimmt unter Wasser seine Hand und sieht ihn fragend an, Lewis sieht sich um und schluckt und nickt schließlich ganz leicht und dann arbeiten sie sich schweigend weiter durch das Wasser vor.
Niles macht Ioann auf etwas Hartes in seiner Badehose aufmerksam, was sich als dessen Zauberstab (also richtig xDD) herausstellt und der Schwindel fliegt auf, was Niles natürlich mit Wasserspritzen und allem peinigt xD Iwan rettet sich ganz schnell an Land und Lewis, dem mittlerweile todeskalt ist, folgt ihm schlotternd. Iwan will ihn mit einem Zauber aufwärmen aber Lewis sagt, sie müssten das mit dem Experiment durchziehen, also wickelt er sich in Handtücher und bibbert so vor sich hin während Niles Ioann mittlerweile Huckepack genommen hat und mit ihm so durch den Loch schwimmt. Iwan hockt neben Lewis und starrt abwechselnd den an und dann wieder zu seinem Bruder und dessen Freund und wirkt aber gar nicht so bedrückt. Lewis lehnt sich dann irgendwann, nach ner gefühlten Ewigkeit, zu ihm rüber, sodass sich ihre Schultern berühren. „Tut mir leid“, murmelt er zu ihm rüber.“ Und Iwan wirkt ganz vergnügt. „Alles okay Lew. Ist dir noch kalt?“ „…schon.“ Iwan rutscht das kleine Stück zu ihm rüber und nimmt eine von Lewis‘ Händen in seine und rubbelt die son bisschen und das machen sie ziemlich lange und gucken sich dabei einfach nur an, bis es auf dem Wasser ziemlich still wird und sich Iwan besorgt umdreht, weil er gar kein Gebrülle und Gekreische seines Bruders hört.
Niles und Ioann sind schon wieder näher am Ufer wo sie stehen können, Wasser bis zur Hüfte, innige Umarmung und mega am rumknutschen. Als Lewis das sieht macht er sich von Iwan los und steht auf, kann aber nicht anders als ihm noch mal durch die nassen Haare zu streichen, ehe er zu seinem Zelt geht und Feuerzeug, Zunder und einen Gaskocher samt Topf rauskramt. Er stellt alles zu der Feuerstelle und fragt Iwan dann ob er ihm bei Feuerholz sammeln hilft, was der natürlich nicht ausschlagen kann, da Lew immer noch in Badehose ist. Er selbst zieht sich dafür aber ein langes Unterhemd an und stopft es in seine nasse Badehose und schmuggelt dann irgendwie seinen Zauberstab mit. Ioann klebt mittlerweile an Niles und wenn sie sich nicht gerade auffressen guckt er ihn an, als würde er ihm unter Wasser gerade die Badehose auszuziehen. xD
Während Lewis und Iwan nach Feuerholz suchen ist da irgendwie so eine peinlich berührte Stille und Lewis fängt an über irgendwas zu reden, damit sie sich nicht weiter anschweigen und Iwan steigt da ziemlich gut drauf ein. Anstatt das Holz zu tragen (wie Lewis) lässt er es vor sich her schweben und als sie wieder ein bisschen näher beieinander sind (durch das Dickicht hatten sie sich zwischendurch zwar gehört aber nicht richtig gesehen) lässt Lewis seinen Stapel empört fallen.
„Iwan Wood, du hakennasiger Russkopf!“, macht er ganz empört und ärgert sich dann gleich, dass er sein Holz hat fallen lassen. Iwan grinst nur „komm ich helf dir“ und will den Zauberstab schwingen, aber Lew ist stur und macht „nein nein, mit den Händen, aufstapeln, los!“
Und er stellt sich hin, die Arme vor sich ausgestreckt, und Iwan muss ihm einen Stock nach dem anderen da rauf stapeln. Es fällt ihm ziemlich schwer den Blick dann jedes Mal wieder von Lewis zu lösen, der ihn einfach die ganze Zeit nur erwartungsvoll anguckt und als er den letzten Stock auf den Stapel legt hält er inne und sieht Lewis ganz lange an, dem ganz trocken im Mund wird. Schließlich streckt Iwan die Hand aus und wischt Lewis mit dem Daumen ein Stückchen Rinde oder Dreck oder sowas von der Wange und Lewis lehnt sich danach seiner Hand förmlich nach, weil er die Berührung verlängern will. Iwan wird daraufhin klar, dass hier gerade niemand ist und Lewis sich auch nicht wehren kann, er hat den ganzen Arm voller Holz, also nimmt er die zweite Hand dazu und zieht Lewis‘ Gesicht zu sich und küsst ihn, ganz vorsichtig und langsam und… Lewis lässt alle Stöcker wieder fallen xD
Dieses Mal darf Iwan den Zauberstab zum aufsammeln benutzen und er lässt das Holz von sich dann auf seine eigene Arme schweben, dann kommen sie zurück zu dem Platz an dem sie zelten.

Niles und Ioann haben sich mittlerweile schon abgetrocknet und stecken auch wieder in normalen Klamotten, Ioann kämmt sich gerade die Haare und Niles stimmt seine Gitarre, sitzt dabei aber an Ioann gelehnt und kann den Blick kaum von ihm lassen, weil er dabei so prinzessinnenmäßig vor sich hin lächelt.
„Aaaah die Männer der Stunde!“, macht Niles als er sie sieht und Ioann sieht sofort, dass Iwan ganz anders wirkt und grinst in sich hinein. Die beiden tauschen einen Blick und Ioann sieht dann zu Lewis, der irgendwie verlegen (aber glücklich) zurück guckt und kaum merklich die Schultern zuckt. Er baut dann auch das Feuer auf (mit Niles‘ Hilfe, der wieder erstaunlich kompetent wirkt xD) und versucht es anzuzünden, während sich Iwan umzieht. Schließlich sitzen alle um das Feuer und Lewis kriegt es nicht an, woraufhin Niles vorschlägt, dass er sich erst mal was anderes anzieht. Während Lewis das also in seinem Zelt tut tuscheln Ioann und Iwan miteinander und Niles kriegt irgendwie das Feuer zum Laufen, wofür er direkt Bewunderung von Ioann kassiert (und auch entsprechende du-bist-der-tollste-Küsse).
Als Lewis rauskommt kümmert er sich dann erst mal um den Gaskocher und holt dann Dosenfutter raus, Niall sieht das und verkündet er wird einen Fisch fangen, damit sie nicht das Dosenfutter essen müssen xD Ioann sagt daraufhin, dass Iwan das dann eher nicht essen wird und Niles brüstet sich dann damit, dass er den Fisch dann nur für Ioann fangen wird, quasi zu seinen Ehren. Damit zieht er sich wieder aus (wieder so BOOM BADEHOSE!) und rennt zurück ins Wasser und watet darin herum. Ioann rutscht rüber zu Iwan und kämmt ihm die Haare und die beiden reden ein bisschen, während Lewis sich immer noch mit dem Gaskocher herumärgert. Zwischendurch hört man immer wieder aufgeregte Rufe von Niles („OHWHAT!“ „SO CLOSE!“ „OIOIII!“) und irgendwann beschließt Ioann mal aufzustehen und nachzusehen. Iwan fragt Lewis ob er ihm irgendwie helfen kann und bekommt dann den Gaskocher mehr oder weniger wortlos zugeschoben.
„Ah, du musst den Knopf erst reindrücken und dann drehen, guck mal, so…“ und er macht den Gaskocher ohne Probleme an. Was Lewis natürlich sehr überrascht. xD
„Hast du wieder geschummelt?“
„Nein!“, Iwan grinst leicht empört, „echt nicht! Guck du musst-…“
Lewis rutscht ganz dicht zu ihm ran „du hast geschummelt, gib’s zu!“ Sie funkeln sich einen Moment lang an und über Iwans Gesicht huscht ein kurzer Schatten. „du glaubst mir wohl immer noch nicht.“ Lewis merkt, dass er da wohl nicht unbedingt nur den Gaskocher mit meint und zögert, was Iwan ausnutzt um sich vor zu lehnen und seine Hand auf Lewis‘ Schulter zu legen. „Lew, hab ich dir jemals einen Anlass gegeben, mir nicht zu vertrauen?“ Und Lewis sieht ihn lange still und traurig und sehnsüchtig an, ehe er den Blick fallen lässt und den Kopf leicht schüttelt. „Natürlich nicht. Es liegt an mir. Ich vertraue mir selbst nicht.“ Und er sieht so unglaublich traurig aus, dass Iwan nicht anders kann als näher zu ihm zu rutschen und ihm die anderen Hand auf den Oberschenkel zu legen und ihn durchdringend anzusehen. „Du bist ein guter Mensch. Du bist ein guter Zauberer. Du bist ein guter Freund.“
Und Lewis guckt hoch und ihn an und sieht ganz verzweifelt aus, holt Luft. „Ich bin immer noch mit Olivia zusammen. Das weißt du, oder?“ Und Iwan lächelt, weil er eben Iwan ist, und nickt. „Ich kann nicht aufhören dich anzuhimmeln – aber ich kann aufhören dich zu küssen, wenn du willst.“
Er streicht sich die Haare mit der Hand aus dem Gesicht, die auf Lewis‘ Oberschenkel lag, und dieser ist so fasziniert von dem Anblick und gleichzeitig so traurig, dass er den Russen erst mal nur eine ganze Weile lang traurig anguckt. Dann, ganz langsam, schließt er die Augen. Als wollte er selbst nicht sehen, wie er nickt. Und Iwan beugt sich zu ihm vor, um ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen zu setzen..
„Dann war das jetzt das letzte Mal.“
Danach steht er auf und geht zu Ioann und Niles. Letzterer versucht immer noch, einen Fisch zu fangen – eher so mäßig erfolgreich – und Ioann steht daneben und macht Bilder mit seinem Smartphone. Wenn er das gerade nicht tut, googled er „Tipps zum Fische fangen mit Händen“ und lacht sich kaputt. Als Iwan näher kommt bemerkt er, dass mit Iwan etwas nicht stimmt, und er sieht über die Schulter zu Lewis, der gerade sehr fahrig die Dose aufhebelt. „Was ist los?“, fragt er seinen Bruder und legt einen Arm um diesen. Der lehnt nur den Kopf auf Ioanns Schulter und seufzt. „Was hat er gemacht? Eben…“ – aber Iwan unterbricht ihn, indem er den Kopf von seiner Schulter nimmt und ihm die Hand auf die Wange legt. „Ist schon in Ordnung Ioanni, ich hab’s einfach nicht geschafft ihn umzustimmen.“ Ioann guckt noch mal zu Lew, dieses Mal verständnisvoller. „Er ist einfach nicht der Typ für Veränderungen.“ Iwan nickt. „Aber du-…“ In dem Moment schreit Niles plötzlich auf. Er kommt auf die beiden zugerannt und in seinen Händen windet sich ein großer Fisch, den er offenbar tatsächlich gefangen hat. Er springt auf den Sand und wirft sich praktisch auf den Fisch und bleibt so bauchklatschermäßig liegen. Ioann filmt das und lacht sich schlapp, Lewis kommt mit besorgtem Gesichtsausdruck rüber und schüttelt den Kopf und Iwan grinst sich einen, vermeidet aber Augenkontakt.

Als es dunkel wird sitzen alle zusammen am Feuer, das mittlerweile richtig brennt. Niles brät den Fisch an einem Stock, Ioann ist an ihn gelehnt und guckt verträumt ins Feuer, Iwan hat seinen Kopf in Ioanns Schoß und starrt in den Himmel, Lewis sitzt auf der anderen Seite neben Niles und klimpert ein bisschen auf dessen Gitarre, aber nur einfache Akkorde, die er halt irgendwie kann. Irgendwann hebt er den Kopf und sagt: „Wir haben immer noch erst zwei aufgebaute Zelte.“ Ioann löst den Blick von dem Feuer und grinst. „Wenn ich meinen Zauberstab benutzen dürfte…!“ Daraufhin plustert sich Niles auf, er hätte bisher alles ohne Zauberstab gemacht, er besteht darauf, dass das durchgezogen wird. Ioann streicht ihm über die Haare, zur Beruhigung, und drückt ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Dann schlafen mein Bruder und ich in dem einen und Lew und du in dem anderen Zelt?“ Niles wirft einen Seitenblick auf Lew, zuckt die Achseln. „Klar, können wir so machen.“ Ioann streicht geistesabwesend über Iwans Stirn, der nur ein zustimmendes „mhmhh“ von sich gibt, er scheint schon recht schläfrig. Lewis rutscht unbehaglich auf seinem Platz hin und her und sagt schließlich „okay dann“ und für Niles ist das Thema damit wohl gegessen. Er wartet bis der Fisch fertig ist und überreicht ihn dann feierlich Ioann, der ihn unbemerkt mit einem Zauber abkühlt und sofort isst…
„Ohmeingott. Der schmeckt. Leider. Gottes. So. …seltsam…merkwürdig.“
Niles probiert ihn auch und spuckt es sofort wieder aus, wobei er zuerst versucht ihn runter zu schlucken, was ziemlich gequält aussieht. Alle müssen lachen, Niles schmeißt den Fisch in den Sand und schnappt Lewis seine Gitarre aus der Hand und fängt an zu spielen. Iwan richtet sich auf als Niles anfängt und kuschelt sich eng an Ioann und hat ein erschöpftes Lächeln auf den Lippen. Niles spielt ein paar normale Lagerfeuerlieder – eines kennen Iwan und Ioann sogar und singen leise mit; leider sind es alles Zaubererlieder und Lewis kennt keines davon – und dann ein etwas kitschiges Liebeslied (sowas a la Little Things >DDD) und Ioann umarmt ihn danach ganz lange. Niles ist ganz selig und will ihn gar nicht mehr loslassen, aber da erhebt Lewis die Stimme.

„Jungs… ich weiß, das ist total merkwürdig alles gerade… und ich will mich dafür entschuldigen.“
Niles und Ioann lösen sich voneinander, Ioann greift nach Iwans Hand, aber der lehnt sich nur leicht lächelnd vor und guckt Lewis direkt an. „Ist okay Lew. Ich werde dich nicht weiter bedrängen.“ Ioann guckt zweifelnd, aber als Iwan ihn auffordernd ansieht seufzt er und dreht sich zu Lewis.
„Du bist unser Freund, du bleibst unser Freund. Gefühle kann man nicht ändern, wir können Iwans Gefühle bezüglich dir nicht ändern, wir können deine Gefühle bezüglich Olivia nicht ändern.“ Er zuckt die Schultern. „du bleibst trotzdem noch einer unserer Schnuckelchen.“
Niles seufzt und streicht über den Rücken seiner Gitarre. „In letzter Zeit kann ich Livvie nicht ausstehen und ich hab keine Peilung, warum du noch um sie kämpfst, Bro. Sie ist so… naja mein Gott, ich will damit jetzt nich anfangen. Mach wie du denkst?“
Lewis sieht ihn eine Weile an. „Das… das ist alles?“
„Wenn da noch mehr ist-…“, fängt Niles an, aber Ioann unterbricht ihn- „…-dann sollten du und Iwan das alleine klären.“
„Naja deswegen spreche ich es vor euch an. Es geht uns alle ja etwas an.“ Lewis sieht verzweifelt aus. Er vergräbt das Gesicht in den Händen. Iwan steht auf und geht um Niles und Ioann herum zu ihm, setzt sich zu ihm und lächelt ihn an. „Und das ist lieb von dir. Aber mach dir keine Sorgen. Ich komm drüber hinweg und lass das nicht zwischen unserer Freundschaft stehen. Immerhin wusste ich von Anfang an, dass du vergeben bist.“
Niles nickt deutlich und Ioann runzelt leicht die Stirn, nickt aber schließlich auch. Lewis seufzt erleichtert, sieht Niles an, sieht Ioann an… zögert und sieht auch zu Iwan, der im flackernden Schein des Feuers so hinreißend aussieht, sein schiefes aufmunterndes Lächeln auf den Lippen, dass es ihm die Kehle zuschnürt.
Niles steht plötzlich auf und nimmt die Gitarre in die Hand, dann greift er nach Ioann und zieht ihn auf die Füße. „Dürfen wir euch mal eben für fünf Minuten alleine lassen?“ Ioann sieht verzweifelt aus, er will gerne mit Niles mit und aber auch seinen Zwilling nicht alleine lassen, aber Iwan zeigt ihm beide Daumen nach oben. „Niles hat ein Lied für dich, Braten… solltest du dir anhören.“ Also gehen die beiden ein Stück am Strand entlang, bis sie nur noch in Sichtweite des Lagesfeuers sind. Niles setzt seinen Liebsten quasi gegenüber von sich hin. „Das mit Lew tut mir leid. He’s such a dick sometimes.“ Ioann zuckt die Schultern. „not your fault honey.“ „I know it’s not mine, but somehow… I’d just wish he finally understood. Iwan. Olivia. The situation. Himself.“ „It’s not easy to let go“, Ioann says, leaning back and watching the sky. „I’m just glad we don’t have such problems. You and I.“ Niles grins. „We’re something special. YOU are special.“ And he picks ups his guitar once more, softly smiling, and starts to sing his song. „You and I, we don’t wanna be like them…“

Meanwhile am Lagerfeuer. Lewis sieht Niles und Ioann ein wenig verloren nach und dreht sich schließlich zu Iwan um. „Ich mag dich wirklich gerne, du weißt das.“
Iwan lächelt immer noch. „Du machst es uns wirklich nicht einfach, wenn du so was sagst.“
„Ja ich weiß, aber- …ich will das nur klarstellen. Unsere Heimlichkeiten. Unsere Verabredungen. Unsere…“ – er unterbricht sich um schwer zu schlucken und durchzuatmen, schließt dabei sogar die Augen. „…-Küsse. Ich bereue das nicht.“
„Ich auch nicht.“ Iwan tätschelt ihm die Schulter. „Es war schön.“
Lewis nickt und merkt gar nicht, dass der Kloß in seinem Hals immer größer wird. „Sehr.“
Iwan steht damit auf und deutet auf Niles‘ Zelt. „Ich denke wir schlafen da… also… gute Nacht, Lewis.“ Und damit schwebt er zum Zelt und verschwindet darin. Lewis hockt noch ratlos und hoffnungslos am Feuer, als Niles und Ioann wieder zurückkommen. Er erzählt den beiden, dass sich Iwan mehr oder weniger von ihm verabschiedet hat und empfindet dabei aber überhaupt keine Erleichterung. Seit er sich „offiziell“ für Olivia entschieden hat lastet das schon auf seinem Herzen, er wollte schon immer mal in der Gruppe darüber sprechen und vor allem Iwan klarmachen, dass ihre Berührungen ein für alle Mal aufhören sollten. Nur ist er nicht glücklicher als vorher und fühlt sich sogar noch schwerer.
Als Ioann das hört verabschiedet er sich von Niles mit einem langen Kuss und drückt Lew einen flüchtigen Schmatzer auf die Wange, dann krabbelt er zu seinem Zwilling ins Zelt. Niles klopft Lewis auf die Schulter und sagt ihm, dass sie wohl auch schlafen sollten, das Feuer war ja schon ganz runter gebrannt. Lewis fragt ihn, ob das Lied gut angekommen ist, und Niles grinst übermäßig breit und nickt. „What was it about?“ Niles blinzelt. „True feelings. No more hiding. Love.“

Die beiden liegen nebeneinander im Zelt und Lewis kann nicht einschlafen. Niles scheinbar auch nicht, denn er rollt sich herum und steht irgendwann auf. Zuerst denkt Lewis, er ist aufs Klo gegangen, aber er kommt gar nichtmehr wieder.
In Wirklichkeit hat sich Niles zu Iwan und Ioann geschlichen. Letzterer ist sogar noch wach. Er hat den schlotternden Iwan so lange im Arm gehalten und ihm schöne Sachen ins Ohr geflüstert, bis dieser eingeschlummert ist. Als Niles ins Zelt geschlüpft kommt, rutscht Ioann bereitwillig ein Stück von dem schlafenden Bruder ab und schließt stattdessen den Australier in seine Arme. Die beiden kuscheln sich zusammen und knutschen eine Weile herum, bis sie ineinander verschlungen einschlafen.

Iwan ist von dem Geflüster der anderen beiden aufgewacht und liegt mit offenen Augen im Bett. Er kann nicht schlafen. Er ist kurz davor zu Lewis zu huschen und ihn anzuflehen, Olivia zu verlassen. Oder zumindest noch dieses Wochenende sein zu sein. Er ist mindestens drei Mal drauf und dran und überlegt es sich dann doch jedes Mal anders.
Und dann raschelt es plötzlich am Zelt und Lewis‘ Kopf erscheint. Er sieht sofort, dass Iwan wach ist – hat er doch ernsthaft seinen Zauberstab mit LUMOS in der Hand, anstelle einer Taschenlampe! – und drückt den Zeigefinger vor den Mund. Iwan setzt sich auf und sieht ihn fragend an, wirft einen kurzen Blick zu Ioann und Niles, die aber beide total erledigt sind. Lewis krabbelt in das Zelt und löscht das Licht. Einen Moment lang hört man nur Atem und etwas Rascheln, dann ist es still, und plötzlich spürt Iwan zwei Hände an seinen Wangen; Lewis packt ihn und küsst ihn so unerwartet und leidenschaftlich, dass er beinahe daran erstickt. Atemlos lösen sie sich voneinander. „Es tut mir so leid“, flüstert Lewis durch die Nacht und er streichelt Iwans Wangen, seine Schultern, zieht ihn näher zu sich, drückt sein Gesicht gegen dessen Brust. „So. Unendlich. Oh.“ Er richtet sich wieder leicht auf und küsst Iwan noch mal; dieser ist jetzt darauf vorbereitet und erwidert den Kuss mit einer solch innigen Verzweiflung, dass sie sich kaum voneinander lösen können.
„Ich liebe dich“, wispert Iwan mit rauer Stimme völlig aufgewühlt, „bitte Lew, ich liebe dich, ich würde niemals über dich hinweg kommen.“
„Oh Gott, ich weiß, ich weiß“, antwortet Lewis und Iwan lehnt sein Gesicht an das des Muggelstämmigen und fühlt, dass er weint. „Ich weiß nicht, was ich tun soll, Iwan, i-ich…!“
Iwan hält jetzt ganz still. Er nimmt Lewis Gesicht in seine Hände und wischt ihm mit den Daumen die Tränen von den Wangen. Sein Herz hämmert ihm gegen den Brustkorb. „Ich will mit dir zusammen sein. Ich will mich nicht verstecken müssen.“
Lewis schnieft leise, seine Atmung geht unregelmäßig und ist neben seinem leisen Hicksen das Lauteste im ganzen Zelt. Er nimmt seine Hände von Iwans Schultern und umschließt sanft dessen Handgelenke. Er holt tief Luft und schließt die Augen. „Ich kann Olivia nicht einfach wegwerfen. Ich bin ihr… ihr Ve-…Verlobter.“
Iwan stockt ganz kurz der Atem, seine Augen weiten sich verzweifelt. „Aber du liebst sie nicht.“
Lewis schüttelt den Kopf. „Ich liebe dich, Iwan Wood.“
Und damit drückt er Iwans Hände nach unten, beugt sich vor und küsst Iwan noch einmal, voller Sehnsucht. Der hat gehört was er wollte und müsste eigentlich keine weiteren Worte darüber verlieren; auch wenn er sich furchtbar dabei fühlt. Er weiß genau, dass das hier mit Lewis nichts von Dauer ist, weil er Olivia nicht fallen lassen will, obwohl er sie nicht liebt. Trotzdem ist er wie berauscht. Lewis allerdings löst sich von ihm und schmiegt sein Gesicht wieder an dessen Halsbeuge zwischen Kehle und Schulter und atmet tief ein.
„Es tut mir Leid“, flüstert er immer wieder.
„Hör auf dich andauernd zu entschuldigen“, murmelt Iwan und vergräbt sein Gesicht in Lews Haaren.
„Wir haben keine Zukunft.“
„So sieht’s wohl aus.“
„Wir sollten damit aufhören.“
„Ja, wahrscheinlich.“
„Dann können wir keine Freunde mehr sein.“
„…“
„Und treffen uns auch nicht mehr heimlich.“
„….“
Lewis löst sich langsam von Iwan, der ihn durch die Dunkelheit anstarrt. Während Lewis sich mehr oder weniger beruhigt hat, sieht der Slytherin jetzt verzweifelt aus. Er scheint einen Moment lang nach Worten zu suchen, dann greift er schwach nach Lewis‘ Hand und nimmt sie dann doch nicht.
„Bitte. Verlass mich nicht.“ Lewis‘ Stirn legt sich in Falten. Er will etwas antworten – „…i-ich-…“ – doch Iwan unterbricht ihn. „Lewis. Ich- … können wir nicht wenigstens noch dieses Wochenende…? Bitte. Bitte… oh, bitte lass mich nicht alleine. Bitte, Lewis, ich liebe dich und ich-…“
Aber in dem Moment hat sich Lewis schon wieder zu ihm gebeugt und küsst ihn ein viertes Mal, von sich aus, und vermutlich das längste und innigste Mal. „Dieses Wochenende“, flüstert er und drückt Iwan nach hinten, der auf dem Rücken landet. Lewis krabbelt dazu und legt sich praktisch halb über ihn. Er streicht ihm eine Strähne aus dem Gesicht, küsst ihn, sieht ihm tief in die Augen. „Dieses eine, letzte Wochenende.“
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptySa Dez 05, 2015 1:07 am

„Nur noch achtzehn Tageeee“, flötete Niles durch den Hörer des Telefons. Sein Blick war auf den schwarzen Kalender gerichtet, der vor ihm auf den Tisch lag – der Tag in achtzehn Tagen war ein Sonntag, und er war riesenfett mit rot eingekringelt. Irgendwer – vermutlich Iwan – hatte ganz viele kleine, detailliert verzierte Herzen mit einem hellgrünen Fineliner hinein gekritzelt. Vielleicht hatte der Zwilling seines Freundes aber auch nur gezaubert, wer wusste das schon. „Immer noch achtzehn Tage!“, antwortete Ioann auf der anderen Seite der Verbindung und klang dabei reichlich verstimmt. „Ich hab immer noch nich so richtig verstanden, warum du nicht einfach Flohpulver nehmen kannst und zum Abendessen vorbei kommst. Oder-...“ Niles seufzte leise und unterbrach den Russen sanft. „- sag nicht apparieren, du weißt, ich darf das noch nich. Manmanman. Pass auf, die Floh-Verbindung von Japan nach England ist einfach grauenvoll. Ich könnte verloren gehen! Außerdem besteht der Großteil der Crew aus Muggeln und denen würde es garantiert auffallen, wenn ich mal eben weg bin.“ Er strich liebevoll über den Kalender und schloss ihn schließlich. Dann lehnte er sich leicht zurück. „Außerdem sind es doch nur noch achtzehn Tage! Dann nehme ich die Floh-Verbindung nach Australien und anschließend einen Flieger von Neuseeland auf die Insel. Und ihr könnt mich abholen!“ Er lächelte bei dem Gedanken breit, doch Ioann war noch nicht überzeugt. „Zusammen mit einem Haufen Nyllies“, grummelte er, „Muggelnyllies sind kein Problem, aber Hexennyllies... vor denen kannst du dich nich einfach verstecken.“ Doch selbst der Gedanke daran konnte Niles sein Lächeln nicht vom Gesicht wischen, während er an seinen Freund und ihr Wiedersehen dachte. Er beschloss das Thema zu wechseln, damit sein Geliebter auf andere Gedanken kam. „Erzähl mir mal ein bisschen von deinen Osterferien! Wie geht’s den anderen? Ich bin neidisch, ich wäre am liebsten gar nicht auf Tour gegangen.“ Ioann seufzte leise und Niles konnte hören, dass er aufstand, vermutlich um den Raum zu wechseln. Erst als er auf der anderen Seite eine Tür klacken hörte, ging ihm auf, dass Iwan bisher wahrscheinlich im gleichen Raum gewesen war – wie sollte es auch anders sein. Sofort hatte Niles ein eher ungutes Gefühl in der Magengegend. „Alsooo.. eigentlich nichts besonderes. Wir wollten uns mit Lew verabreden, aber er hat dann kurzfristig abgesagt.“ Etwas in seiner Stimme ließ Niles darauf schließen, dass Ioann eigentlich gerne noch mehr zu dem Thema erzählen würde, und er hakte nach. Ioann seufzte leise, er sprach jetzt ruhiger. „Wir wollten eigentlich nur in einen Pub in Kingsbridge und dann vielleicht noch weiter zum Hafen, Fish and Chips oder so. Lew war dabei und Leon hat auch zugesagt und wir haben uns schon voll gefreut, und dann... hat Lew ne WhatsApp geschickt, dass er nicht kommen kann.“ Niles runzelte die Stirn und sah auf, blickte aus der Scheibe seines Hotelzimmers auf eine viel befahrene japanische Straße voller Lichter. „Hat er gesagt warum?“, wollte der Teenie-Star wissen und zog leicht die Schultern hoch, als könnte er sich so auf die Antwort besser vorbereiten. Ioann ließ sich Zeit. „Also... eigentlich ging die WhatsApp an Leon. Und der meinte da war nichts. Aber... ehm. Ich hab ihn dann ein bisschen mit dem Zauberstab... abgelenkt... und Iwan hat in seinem Handy nachgesehen. Anscheinend hatten Olivias Eltern eine Oster-Überraschung geplant und Lew musste zusammen mit ihr da mit. ...naja. Wir waren dann mit Leon unterwegs, bis wir ihm ein Mädel aufgerissen haben, und dann sind wir heim.“ Niles seufzte synchron mit seinem Freund und lehnte seine Stirn gegen die Scheibe. „Ich dachte, das hätte endlich mal ein Ende.“ Ioann brummte zustimmend. „Ich hätte da sein sollen... tut mir Leid, Ioann.“ Sein Blick wanderte zu dem Kamin in der Ecke seines Hotelzimmers, aber... nein, das würde nicht gehen. „Mach dir nichts draus Honey. Da müssen wir jetzt durch.“ Der Blonde verzog unzufrieden das Gesicht. „Heißt das, Lew kommt mich nich mit abholen...?“ Bei der Vorstellung wurde ihm ganz anders. Er war es gewohnt, von seinem besten Bro am Flughafen in Empfang genommen zu werden. Natürlich war ihm Ioann genau so wichtig, und Iwan gehörte dazu, also... „Neeeee, wir kommen alle! Natürlich kommen wir alle, Dummkopf.“ Er konnte hören, dass Ioann lächelte, und verzog automatisch auch die Mundwinkel. „Alright. ...hach, ich vermiss dich echt wahnsinnig.“ „Ich vermiss dich auch, Süßer. Wenn du erst mal wieder hier bist, lass ich mindestens drei Tage nicht die Hände von dir. Versprochen.“ Niles kicherte dreckig. „Worum ich auch gebeten haben möchte.“ Es blieb eine Weile still, dann sagte Ioann ernst: „Ni, wenn du jemals ein Mädchen oder... oder halt auch einen anderen Kerl findest, der dir besser gefällt-...“, fing er an, doch der Blonde unterbrach ihn sofort. „Na! Nicht weiter reden. Das passiert nich du Trottel, das kann gar nich passieren. Es gibt niemand tolleres als dich.“ Ioann räusperte sich. „Nein ernsthaft, ich will das loswerden. Wenn du irgendwann mal wen finden solltest... bitte... dann sag's mir sofort, okay? Diesen Kampf den Iwan hier hat... das ist das Schlimmste überhaupt. Ich würde das nie wollen.“ Niles seufzte leise und wünschte sich, er könnte seinen Freund genau jetzt in die Arme nehmen. Stattdessen sagte er weich: „Ioann, du weißt doch, was n Livestream ist, oder? Mein Manager meinte vorhin, das Konzert heute Abend wird ge-livestreamed. Du findest das bestimmt. Schau's dir an. Ich muss jetzt langsam mal runter.“

Es war halb fünf Uhr morgens und Iwan schlief wie ein Stein. Auf Zehenspitzen schlich sich Ioann an den gemeinsamen Rechner, steckerte die Kopfhörer auf und rief den Livestream auf, den er vorher extra rausgesucht hatte. Er sah das Konzert von Niles – oder Nylo, wie auf den Leuchtreklamen angekündigt – sah den Spaß seines Freundes und wie er das Publikum COMMON COMMON singen ließ. Doch dann bekam der blonde Australier eine Gitarre gereicht und schnappte sich einen Hocker, um nahe bei der ersten Reihe zu sitzen. Er begann zu spielen; eine Melodie, die weder Ioann noch die anwesenden Nyllies zu kennen schienen. „Also ich arbeite gerade an einem neuen Song... den ich heute das erste Mal live spiele. Er ist noch nicht fertig, but you'll get the idea of it. Bisher steht nur der Refrain, also... habt Nachsicht und schenkt dem Song ein bisschen Liebe!“ Und er begann zu spielen und zu singen;

And being here without you
Is like I'm waking up to

Only half a blue sky
Kinda there- but not quite
I'm walking 'round with just one shoe
I'm half a heart without you
I'm half a man- at best
With half an arrow in my chest
'cause I miss everything we do
I'm half a heart without you
Half a heart without you
I'm half a heart without you


Und er hob den Kopf und sah direkt durch die Livestream-Kamera in Ioanns Herz.

And I'm in love with you, wherever I am, forever. This one was for someone who stole my heart.

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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyDo Dez 10, 2015 1:32 am

#AU: WE CAN BOTH REMOVE THE MASKS AND ADMIT WE REGRET IT FROM THE START.

„Shutterworth, wir haben auf Shutterworth reserviert“, wiederholt Lewis mit einem leicht ungeduldigen Unterton und wirft einen Blick über die Schulter zu dem Taxi, aus dem die anderen Jungs gerade noch ihre Sachen ausladen. Er runzelt die Stirn und guckt die Dame an der Rezeption mit zusammengekniffenen Augenbrauen an. „Kommen Sie schon, S H U T T E-“, versucht er zu buchstabieren, doch die Schwarzhaarige unterbricht ihn. „Ich weiß wie man Shutterworth schreibt, danke. Und glauben Sie mir, das haben schon häufiger Leute versucht....“ Sie hebt den Blick von ihrem Bildschirm und lässt ihn leicht angesäuert über die Erscheinung des jungen Mannes wandern. „Wie Nylo sehen Sie nicht gerade aus. Es ist bekannt, dass er  unser Hotel schätzt und-...“, sie lässt den Satz unbeendet und seufzt nur leise. Mit zusammengebissenen Zähnen wendet sich Lewis um und macht ein paar Schritte in Richtung Taxi, von dem gerade Ioann und Niles, Iwan im Schlepptau, angeschlendert kommen. Sie alle haben ihre Taschen dabei – Iwan zusätzlich Lewis', Niles noch sein Surfbrett unterm, Ioann darf seine Gitarre tragen – und wirken ganz gut gelaunt. Ioann schiebt sich direkt an Lewis vorbei zum Schalter und lächelt die Rezeptionistin charmant an. „N'abend Darling. Wir haben reserviert auf Lewison, findet sich da was?“ Ungläubig muss Lewis zusehen, wie die Schwarzhaarige dem Zwilling ein irritiertes, aber geschmeicheltes Lächeln zuwirft und keine drei Sekunden braucht, um die Reservierung zu finden. „Lewison, tatsächlich. Nicht Shutterworth.“ Ihr Blick huscht strafend zu Lewis, der nur perplex die Schultern hebt. Ioann lacht laut auf. „Als ob wir auf Ni's Namen reservieren würden, dann bricht hier doch die Bude ein“, zieht er den Älteren auf und lässt sich mit einem Augenzwinkern zu der Dame von ihr die Schlüssel reichen. Der Blick von dieser fällt dann an dem Wood vorbei auf den kleinen Blonden, der sich gerade mit einem strahlenden Gesicht im Hotel umschaut und zu Iwan sagt: „Ich war hier schon häufiger, ich fühl mich mittlerweile fast heimisch hier. Du müsstest mal-...“ - weiter kommt er nicht, denn die junge Dame hinter dem Tresen stößt einen spitzen Schrei aus. „Oh Gott- NYLO?“, ruft sie ganz aufgeregt und sieht sofort zu Lewis, der jetzt mit diesem ist klar Blick da steht und nur den Kopf schüttelt. Sie macht eine umständliche Handbewegung und beeilt sich um ihren Tresen herum zu dem Sänger zu kommen. Iwan und Ioann haben schon fast automatisch schräg vor ihm Stellung bezogen und streichen sich synchron die Haare hinter die Ohren, doch Niles winkt ab. „Hey hey, hallo!“, begrüßt er sie und nimmt sie spontan in den Arm, was ihr wieder einen kleinen Aufschrei entlockt. „WOW! Ich wurde vorgewarnt, dass das irgendwann passieren könnte, aber ich dachte nie...!“, fängt sie an und sucht schon nach ihrem Smartphone. Lewis schiebt sich neben sie. „Tun Sie uns den Gefallen und würden's nich so an die große Glocke hängen? Wir wollen uns nur ein bisschen erholen.“ Sie hebt den Blick von ihrer Kamera-App zu ihm und zuckt leicht die Schultern. „Klar, aber können Sie n Foto von mir und ihm machen? Oh, die Bodyguards dürfen mit rauf. Ihr seht klasse aus, meine Herren!“ Und sie schenkt den Woods – die sich grinsend angucken, Bodyguards - ihr schönstes Lächeln. Niles nimmt sie in den Arm und Iwan und Ioann postieren sich links und rechts und recken die Daumen in die Höhe, während Lewis sich zusammenreißt und drei Mal auf „Foto auslösen“ klickt. Als sie zum Fahrstuhl gehen, um rauf zu fahren, ist die Rezeptionistin immer noch ganz aus dem Häuschen. „Nettes Mädchen“, grinst Ioann und wählt die oberste Etage aus. „Naja, Entschuldigung hätte sie schon mal sagen können...“, murmelt Lewis leise. Als die Türen geschlossen sind, wuschelt Ioann Niles durch die Haare und beugt sich leicht zu ihm runter. „Ich werd mich wohl nie so richtig dran gewöhnen, dass DU in diesem Land die Berühmtheit bist“, meint er schmunzelnd zu ihm und gibt ihm einen raschen, stolzen Kuss gegen die Stirn. Niles grinst nur in sich hinein und zuckt die Schultern.

Auf der obersten Etage gibt es nur drei Zimmer, genauer gesagt drei Suiten – zwei kleine und eine große. Eine der kleinen Suiten scheint schon belegt zu sein, weshalb die Jungs erst mal nur die große Suite nehmen – sie haben eigentlich nur als Alibi zwei Zimmer gebucht. „Und weil Leon eigentlich mitkommen wollte“, erinnert Niles und schnappt sich sein Smartphone, „sollen wir ihm ein Selfie schicken, das wir angekommen sind?“ Ioann lacht und nimmt ihm das Handy aus der Hand. „Süßer, der hat schon dein wir-sind-imTaxi und wir-sind-gelandet und dein wir-sitzen-im-Flieger und dein wir-sitzen-immer-noch-im-Flieger-Selfie nicht weiter kommentiert. Auch wenn er sich sicherlich freut, dass du an ihn denkst.“ Die Jungs laden ihre Sachen ab und Iwan begutachtet das Bett. „Wird zu viert ganz schön eng“, stellt er leise zu Ioann gewandt fest, aber der grinst nur. „Niles und ich schlafen gerne gestapelt“, woraufhin Niles angerauscht kommt, „redet ihr über miiiiich?“ und Ioann ihm nur lachend die Haare zerstrubbelt. Niles ist ganz aufgeregt und zeigt den Jungs den ganzen Tag das Hotel und die Anlage dazu, zwischendurch machen sie immer mal Fotos mit Nyllies oder weil er unbedingt Leon up to date halten würde. Iwan und Ioann werden von mehreren Mädchen an der Strandbar angeflirtet, als sie Coctails für den kleinen, abgeteilten Bereich holen, in dem die vier Jungs etwas unter sich sind und trotzdem auf's Wasser gucken können. „Morgen zeig ich dir, wie man surft!“, verspricht Niles Ioann und der runzelt nur grinsend die Stirn. „Mal sehen wie kalt das Wasser ist...“
Lewis ist abwesend und textet die ganze Zeit mit Diana. Er hat eine Falte zwischen den Augenbrauen, was immer schon mal ein schlechtes Zeichen ist. Nach seinem vierten Coctail klatscht er sein Handy frustriert auf den Bambustisch und legt den Kopf in den Nacken. „Mein Gooooooooott dieses Mädchen!“, beschwert er sich lautstark und steht leicht schwankend auf. „Ich hol mir noch so einen mit Vodka, die sind ziemlich gut.“ Und er rauscht von dannen. Die anderen drei sehen ihm besorgt nach, besonders Iwan muss die Zähne zusammenbeißen. Niles und Ioann liegen beide auf einer Strandliege ein Stück entfernt von ihm, Niles zwischen Ioanns ausgestreckten Beinen mit dem Kopf auf dessen Brust, und es sieht ein bisschen ungemütlich aus, so wie sie sich zu ihm umdrehen müssen. Ioann schafft es trotzdem, irgendwie Iwans Hand zu tätscheln. Iwan zuckt nur die Schultern und schlürft unglücklich an seinem Coctail, Niles macht ein verzweifeltes Geräusch. „Er sollte ne Party feiern, dass sie nicht mehr zusammen sind... oder sie einfach ignorieren. Ich mein, warum antwortet er ihr überhaupt noch.“ Iwan räuspert sich halblaut und starrt in seinen Coctail, bei Ioann gehen alle Alarmsensoren an. „Moment – Brätchen, was?“ Iwan hebt den Kopf und sieht ihn an, Ioann verzieht entgeistert das Gesicht. „Nicht dein ernst.“ Niles guckt leicht verwirrt zwischen beiden hin und her, „Sekunde, was – hallo, Bro, ich kann keine Telepathie - ?!“ Ioann streicht ihm geistesabwesend über den Arm, ohne den Blick von Iwan zu lösen. „Er ist wieder mit ihr zusammen?“ Niles entfleucht ein „oi!“, während Iwan ein unzufriedenes, ertapptes Geräusch von sich gibt. „Sie haben sich vertragen, kurz bevor wir geflogen sind... und ich glaube sie hat verlangt, dass er das Wochenende mit ihr verbringt, statt mit uns, deshalb hat er jetzt den Salat.“ Iwan zuckt noch mal mit den Achseln, während sich Niles die Hand ins Gesicht schlägt. „Mein bester Bro ist so ein dummer Bro.“
Die Jungs wechseln bemüht das Gesprächsthema, doch als Lewis nicht wiederkommt, steht Iwan irgendwann auf. „Ich guck mal, wo er bleibt.“ Ioann macht Anstalten, auch aufzustehen, Niles protestiert – er lag gerade so gut – und sein Zwilling winkt ab. „Bleib du mal hier – du kannst unseren Nylo nicht alleine lassen, und mitkommen sollte er erstrecht nicht.“ Er grinst den Blonden gelassen an und strafft die Schultern ehe er aus dem abgesperrten Bereich in den Party-Bereich der Strandbar tritt. Zunächst sucht er nach Lewis an der Theke, doch da ist niemand. Als ihn ein Mädchen anspricht, fragt er nach Lew, doch die hatte keine Ahnung. Stattdessen zerrt sie ihn auf die Tanzfläche, und – da steht Lewis, eng tanzend mit einer Blondine! Iwan fallen fast die Augen raus und er überlegt gerade, was er tun soll, da sieht Lew ihn aus den Augenwinkeln und lässt das Mädchen sofort los, dem er gerade etwas ins Ohr gesprochen hat. Er schiebt sich zu Iwan herüber und zerrt den bis zur Theke, wo man sich besser verstehen kann. „Erzähl das nich Di, okay?!“, bettelt er mit einem leichten Lallen in der Stimme und muss sich am Tresen festhalten. „Oh, shit.“ Iwan beißt die Zähne zusammen und bemüht sich um eine hoheitsvolle Miene, greift Lewis am Arm und bugsiert ihn mit sanfter Gewalt zurück zu seinem Bruder und Niles. Die beiden setzen sich sofort alarmiert auf, als Lewis herein getorkelt kommt. Ioann verzieht das Gesicht, Niles rollt die Augen, „....Bro...“
„Ich bring ihn mal lieber ins Hotel“, murmelt Iwan, doch dieses Mal lässt sich Ioann nicht davon abbringen, mitzukommen, und sie verlassen zu viert die Strandbar. Den ganzen Weg zurück zur Suite murmelt Lewis was von Diana und davon, wie kompliziert Frauen sein, trotzdem pfeift er einmal zwei jungen Damen nach, die an ihnen vorbei kommen und darufhin kichern müssen. „Geht's noch? Willst du vielleicht noch ein Schild um den Hals haben – oder einen Leuchtpfeil mit der Aufschrift NYLO?!“, herrscht Ioann ihn an, doch Niles tätschelt ihm beruhigend den Arm. „Shsh, Bros, nicht zoffen. Er ist nur drunk, das ist alles.“ Und er wirft Lewis einen unglücklichen Blick zu, der einfach nur Ioann wütend anguckt. „Ich hatte nen Scheißtach, kay?!“ „Okay“, antwortet Iwan an der Stelle seines Bruders und macht eine hilft doch nichts Bewegung in Richtung Ioann.

Sie einigen sich darauf, Lewis in der kleinen Suite unterzubringen, damit er seinen Rausch dort ausschlafen kann. Lewis lässt sich auf das Bett fallen und die anderen drei gehen zurück zur großen Suite, wo Iwan die Sachen des Ältesten aufhebt und sich noch mal umdreht. „Ich bring ihm seinen Kram für morgen früh“, erklärt er mit einem matten Lächeln und Ioann setzt ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Sei tapfer.“
Iwan atmet also durch und geht wieder zurück. Lewis hat angefangen, wahllos Schubladen aufzuziehen und Sachen, die darin warne, auf den Boden zu schmeißen – darunter auch Werbeparfum, das zerbrochen ist. Es scheint ihn nicht zu kümmern. „Scheiße, ich glaub ich hab mein Handy verloren, so ne Scheiße...“, ,murrt er dabei ununterbrochen. Iwan sieht ihn unglücklich an und stellt Lewis' Sachen ans Bett. Dann nähert er sich dem Rastlosen vorsichtig – der gerade die Couch abzieht und mit den Kissen herum schmeißt, als wäre sein Handy dort irgendwo zu finden. Ein Kissen trifft den Fernseher, aber der kippt nur leicht und steht sonst fest. Iwan sieht ihn beunruhigt an, dann richtete er seinen Blick fest auf Lewis und zieht dessen Handy aus der Hosentasche. „Hier, du hattest es an der Theke vergessen.“
Lewis blieb in seiner Bewegung erstarrt, dann dreht er sich ganz langsam zu Iwan um und blinzelt ihn wütend an. „DU hattest es?“ Iwan reicht es ihm mit langem Arm. „Naja, du hast es da vergessen und ich hab- ...“ Lewis schnappt ihm das Handy aus der Hand. „Du hast es mir geklaut, mh? Gelesen was ich mit Diana geschrieben habe?“ Iwan schüttelt den Kopf und will ihn beschwichtigen, hebt die Hand um sie ihm auf die Schulter zu legen, „Lew, ich hab's einfach nur-...“ - aber Lewis schlägt seine Hand weg. „Du hast kein recht, dich da einzumischen. Ich hab dir gesagt, dass es vorbei ist, ich hab dir gesagt ich kann sie nicht verlassen und du hast gesagt, du würdest das verstehen!“, zischt Lewis jetzt. Er umklammert das Handy mit der Faust, dann wirft er es plötzlich – trifft zwar nur ein Regalbrett hinter Iwan, aber der zuckt trotzdem deutlich zusammen. In Lewis' Augen funkeln Tränen, er riecht nach Alkohol und Wut. „Das ist alles so eine gigantische Scheiße und du bist mit Schuld daran, also tu jetzt nicht so, als wären wir beste Freunde oder so eine abgekartete Sache.“ Er macht zwei deutliche Schritte auf Iwan zu, den Zeigefinger auf dessen Brust deutend. Iwan hebt leicht die Hände und geht vier kleine Schritte zurück, verunsichert von Lewis' heftigen Emotionen. „Schon gut Lew, ich-...“, will er es noch mal versuchen. Lewis stampft mit dem Fuß auf und tritt das erstbeste in der Nähe – ein Kissen, das ebenfalls zu dem Regal fliegt und dafür sorgt, dass darauf befindliche Dekoration runter rauscht. Sie fällt auf den Fernseher, der jetzt doch von der Kommode kippt und mit einem Krachen gegen den Schrank knallt. „Nenn mich nicht mehr so! HÖR AUF mich LEW zu nennen, als würde ich dir noch irgendwas bedeuten!“, bellt Lewis Iwan jetzt an, der den Lärm ignoriert – aber zusammen zuckt, als er die heftigen Worte seines Exfreundes hört. Er hebt die Hände ein Stück höher und schüttelt den Kopf, „was?! - nein, aber, du be- … wie kommst du darauf, dass ich- … Lewis, wann hab ich- …?“, bringt Iwan verzweifelt hervor.
„Du hast gesagt, du würdest es VERSTEHEN!“, begehrt Lewis jetzt auf und macht noch einen Schritt auf Iwan zu, packt ihm am Hemdkragen und ballt die leere Faust, als wäre er kurz davor, den Zwilling ehrlich zu schlagen. „Du hast mich einfach zu ihr zurückgehen lassen, du hast nicht mal verSUCHT, mich AUFZUHALTEN!“ Er hebt die Faust und wird sich den Tränen bewusst, die über seine Wangen laufen – lässt Iwan los und stolpert zurück. Einen Herzschlag verharrt er leicht gebeugt, dann wischt er sich die Tränen vom Gesicht und tritt voller Wut gegen den Couchtisch. Auch wenn das aussieht, als würde es wahnsinnig wehtun, macht er weiter und tritt danach gegen den Couchsessel, der hintenüber kippt und auf eine Vitrine fällt, welche alarmierend klirrt. „SCHEISSE, SO EINE SCHEISSE!“, brüllt Lewis jetzt und wendet sich rauschend wieder auf Iwan zu, der völlig fassungslos und verzweifelt zusehen muss, wie Lewis die ganze Suite in Schutt und Asche legt. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals und auch in seinen Augen haben sich Tränen gesammelt. Es bringt ihn völlig durcheinander, diese ungerechte Anschuldigung, dass Lewis ihm nichts bedeuten würde... doch noch schlimmer ist es, den Älteren derartig verzweifelt zu erleben. „Ich weiß nicht was ich machen soll, okay? Ich WILL JA mit dir zusammen sein, scheiße verdammt, ich lie-...“, wütet Lewis und kommt auf Iwan zu, scheint es sich aber im Satz anders zu überlegen und rauft sich die Haare. „Ich kANN SIE NICHT VERLASSEN, VERSTEHST DU DAS DENN NICHT, wie soll das gehen, WIE SOLL ICH DAS MACHEN?“ Er hält inne und blickt durch seine Finger und Tränen zu Iwan herauf, der stumm weinend dasteht und nicht weiß, was er machen soll. Noch immer hat der Wood die Arme halb zu Abwehr erhoben und wirkt wesentlich kleiner als Lewis, obwohl er es genau genommen nicht ist. Lewis ballt die Hände zu Fäusten und richtet sich voll auf. „Und du – mit deiner verschissenen Perfektion, sagst du würdest mich VERSTEHEN, sagst du KÖNNTEST ES VERSTEHEN, WIE KANNST DU DAS VERSTEHEN, WIE KANNST DU ZULASSEN, DASS ICH- - WARUM HAST DU MICHT NICHT GEBETEN ZU BLEIBEN, WARUM SAGST DU MIR NICHT, WAS ICH-“, brüllt er mittlerweile, geht wieder auf Iwan zu, der sich nur auf die Unterlippe beißt und kleine Schritte nach hinten macht. „Lewie- bitte- ich-...!“
Plötzlich knallt die Tür auf und Ioann steht dort. Er trägt nur eine kurze Hose und ein Seidenhemd, das komplett aufgeknöpft ist, und seine Haare sind leicht verwuschelt, doch sein Blick braucht keine Sekunde, um einmal durch das verwüstete Zimmer zu huschen und schließlich auf Lewis zu ruhen. Er macht einen Satz nach vorne und stößt den Älteren von seinem Zwilling weg. „BIST DU BESCHEUERT?!“, schreit er Lewis an und dreht sich zu Iwan um, dem er die Hände auf die Schultern legt und ihn direkt in die Augen sieht. „Hat er dir wehgetan?“
Als Lewis das hört, reißt er sich zusammen und stapft wutentbrannt auf Ioann los, „SPINNST DU, ICH KÖNNTE IHM NIEMALS-“, fängt er wieder an zu brüllen – doch Ioann dreht sich um und sieht ihn todesverachtend in die Augen. „Ich warne dich, Clare Lewinson, noch einen Schritt näher an meinen Bruder und das war das letzte Mal, dass du sein oder mein Gesicht jemals gesehen hast.“ Die Warnung kommt so deutlich und kalt bei Lewis an, dass er stehen bliebt und verdattert von Ioann zu Iwan sieht. Selbiger steht immer noch in der gleichen Position dort und starrt an Ioann vorbei den Ältesten an, die Augen groß und erschrocken und voller Tränen. Ioann kennt seinen Bruder und weiß, wie er aussieht, wenn er entsetzt ist – aber selten hat er ihn angstvoll erlebt. Er schlingt die Arme um den unwesentlich Jüngeren und drückt ihn fest an sich, und Iwan löst sich aus seiner Starre und presst das Gesicht gegen Ioanns Hals. Er schnieft leise, während sich sein Zwilling vom ihm löst und an beiden Händen nimmt. „Iwan, vse budet horosho“, murmelt er ihm auf Russisch zu und zieht ihn aus dem Zimmer – wobei er immer darauf achtet, zwischen Lewis und Iwan zu sein. Als sie gerade durch den Türrahmen sind, rappelt sich Lewis ein letztes Mal auf. Sein gesicht ist jetzt völlig verheult und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. „Bitte – Iwan, ich hab das nicht so gemeint - … Ioann, ich wollte nicht...!“, fehlet er leise, doch Ioann stößt die Tür zur Suite mit dem Fuß zu und schließt wieder die Arme um Iwan, der nun hemmungslos zu Schluchzen anfängt. In diesem Moment kommt Niles auch auf dem Gang an, er hat es offenbar geschafft, sich etwas anzuziehen – auch wenn es sehr auffällig ist, dass sein Hemd falsch zugeknöpft ist. Er wechselt einen Blick mit Ioann, dann geht er zur Suite, klopft an und schiebt sich durch die Tür zu Lewis hinein. Das letzte, was Ioann hört, bevor er mit Iwan zurück in die große Suite geht, ist das vorsichtige „Brooooo...?“ von Niles und das laute Aufschluchzen von Lewis, „Scheiße Ni, bring mich um!“
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Endstation Sehnsucht
An der Endstation Angekommene
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyFr Dez 11, 2015 12:20 am

#AU: AND NOBODY LOVES YOU BABY THE WAY I DO, IT'S BEEN SO LONG BABY, MAYBE WE'RE FIREPROOF

Mussten sie hier abbiegen? Iwan legte seine Stirn leicht in Falten und sah seinen Bruder fragend an, der nur leicht mit den Schultern zuckte und vage nach links zeigte. Nicht zum ersten Mal wünschte sich Ioann, google maps würde in diesem Schloss funktionieren. Hinter sich hören sie Niles lachen. „Komm schon Bro, du bist doch keine Neunzig!“ Er richtete seinen Blick nach vorne und bekam die Aussicht auf zwei wunderhübsche Wood-Hintern, was ihn einen bedächtigen Moment inne halten ließ, ehe er Lewis von unten schimpfen hörte. „Jetzt beweg deinen Arsch auch weiter, Niles!“ Er klang irgendwie gestresst – obwohl es nicht die Tatsache an sich war, die Lewis aufregte, sondern eher sein Muskelkater vom letzten Training. Sie waren jetzt über fünfhundert Stufen gestiegen und nun diese bekloppte, ewige Leiter – ihm tat alles weh! „Warum sind wir noch mal nicht einfach mit einem Besen hierher geflogen?“, murmelte er leicht beschämt, als er schließlich auch auf dem niedrigen Dachflur stand und sich den Staub aus dem Umhang klopfte. Den anderen drei ging es scheinbar prächtig, besonders Niles strahlte wie ein Atomkraftwerk. „Es ist verboten, auf das Dach dieses Turms zu fliegen“, erklärte Iwan und Ioann beendete den Satz im gleichen Tonfall, während sich auf beiden Wood-Gesichert das gleiche Grinsen ausbreitete, „aber in den Hausregeln steht nichts von »klettern« oder so  was.“ Lewis nickte anerkennend, Niles schien einen Herzschlag länger zu überlegen – dann leuchteten seine Augen im Halbdunkel des Gangs auf. „Oh, oh IOANN, du bist SO KLUG!“ Und er sprang auf den älteren der Zwillinge zu, der ihn leise aufkreischend in den Arm nahm und knuddelte. Die Zeiten, in denen sich der Slytherin bedeutsam durch die Haarpracht  fuhr und „casual business“ antwortete wie der Sasslord, der er mal gewesen war, schienen endgültig vorüber zu sein – schwarz geworden und abgefallen durch den ganzen Karies, den der blonde Australier bei ihm verursachte.
Lewis tappte zu Iwan herüber und lächelte diesen leicht verhalten an, während sein Blick von den grünen Augen des unwesentlich Jüngeren zu dem Pärchen huschte. Um Iwans Mundwinkel zuckte ein Feixen, dann streckte er die Hand unauffällig aus und berührte mit seinem Zeige- und Ringfinger unauffällig Lewis' Handrücken. Sie sahen sich dabei nicht an, sondern warteten geduldig, bis Niles fertig war, Ioanns Klugheit zu lobpreisen – und als er von dieser zu Schönheit und Unfehlbarkeit überging, räusperte sich der Älteste der Runde laut.
„Also, wo weiter?“, wollte er wissen und trat neben Niles, um ihm in Falle eines zweiten plötzlichen Zugneigungs-Anfalls wieder die Leiter herunter zu werfen. Iwan deutete nochmals nach links. „Ich meine ja, da lang.“ Er und sein bruder setzten sich zeitgleich in Bewegung und murmelten ihren Zauberstäben zu, ein wenig heller zu leuchten – sie mussten sogar die Köpfe einziehen, um durch den schmalen Flur zu tappen. Als der Gang zu schmal wurde, reihten sie sich im Entenmarsch hintereinander – Ioann, Iwan, Lewis und Niles. Als sie die schmale Tür, die aussah, als wäre sie eher für Hauselfen oder Zwerge gebaut, erreichten, wandte sich Ioann um – und musste aus irgendeinem Grund plötzlich ziemlich breit Grinsen. Iwan verstand nicht sofort warum, was schon mal eine Seltenheit war – nur dass es irgendwie mit ihm zusammenhing. „Ja, Johanna, möchtest du uns was sagen?“, hakte er nach, als Ioann immer noch stumm bleib. Der wirkte wie aus Gedanken gerissen, runzelte die Stirn und lachte dann. „Oh, achja. Wir sind da. Also.“
Er wandte sich um und richtete den Zauberstab auf die Tür. „Finite Incantatem“, raunte er, und Iwan setzte nur eine Viertelsekunde später mit seinem „Alohomora!“ nach. Als die Tür daraufhin widerstandslos aufsprang, hörte man leises Klatschen aus der letzten Reihe. „Bravo!“ Lewis lachte. „Die Tür stoppt ihren Zauber bei einem Finite für nur eine halbe Sekunde?“, erkannte er und Iwan nickte. „Genau. Das heißt, der gleiche Zauberer müsste innerhalb der halben Sekunde einen zweiten Zauber formulieren... die Tür scheint nich ganz zu verstehen, dass sie veräppelt wurde.“ Ioann lachte zustimmend und schob sich als erster auf das Dach. Es war windig draußen, aber nicht kalt – und als sich Lewis hinter Iwan heraus schob, erkannte er, dass ihm nicht zu viel versprochen wurde. Während man auf der westlichen Seite des Schlosses noch die Sonne untergehen sah, prangten auf der anderen bereits die hellsten Sterne. Für einen Augenblick war er ganz fasziniert von der atemberaubenden Aussicht, die man von diesem Turm Hogwarts' in alle Richtungen genießen konnte. Er war so gebannt, dass er gar nicht mitbekam, wie Iwan seinen Bruder seltsam ansah. „Was hast du eben so gelacht?“, wollte der eine Wood vom anderen wissen und runzelte ganz leicht die Stirn. Ioann lächelte zufrieden. „Lewis hat dir ABSOLUT auf dein Popöchen gestarrt.“ - woraufhin Iwan tatsächlich ein bisschen Rosa wurde.

Sie saßen zu viert nebeneinander, die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen und färbte den Himmel blutrot, golden und violett. Ioann hatte den Arm um Niles gelehnt, welcher sich leicht gegen die Schulter des Älteren lehnte und gerade den Zeigefinger hob, um auf die unterschiedlichen Farben zu deuten. „Hufflepuff, Gryffindor, Ravenclaw. Kein Grün.“ Er drehte den Kopf leicht, um Ioann von unten her anzugrinsen. „Kein Slytherin.“ Ioann musste leise kehlig lachen. „Bin ich dir nicht Slytherin genug?“, murmelte er feixend zu dem Blonden herunter, dem das freche Grinsen statt zu schmelzen nur noch breiter wurde. Er lehnte sich Ioann leicht entgegen und sah ihm lange in die Augen, sein Blick huschte von dem linken Auge zu dem rechten Auge des Russen und wieder hin und her, hin und her. „Da ist ja das grün“, flüsterte Niles leise lachend und lehnte sich noch weiter zu Ioann, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Dabei bist du eigentlich viel zu süß für einen...“ Weiter kam Niles nicht – Ioann hatte sich ihm entgegen gelehnt und seine Lippen mit denen des Australiers versiegelt. Es war so ein liebevoller, weicher und langer Kuss, dass sogar Iwan sich abwandte und stattdessen wieder in den Sonnenuntergang starrte. Er lächelte zufrieden in sich hinein und atmete die frische Luft hier oben tief ein und aus. Der unwesentlich jüngere der Zwillinge hatte sich zurückgelehnt, die langen Beine vor sich ausgestreckt und überschlagen, die Ellenbogen auf das schiefe Dach aufgestützt. Als er einen Berührung an seinem kleinen Finger bemerkte, streckte er nur die Hand leicht weiter nach links, rein aus Gewohnheit, ohne hinzusehen. Erst als sich der Kontakt intensivierte und sich sogar eine ganze Hand über seine schob, huschte sein Blick zu dieser – und nach oben, in Lewis' Gesicht, welches für Iwan so gesehen im Profil war. Es verschlug ihm fast die Sprache, wie friedlich und schön der Gryffindor einfach dasaß, vor sich hin schmunzelte und das farbenfrohe Schauspiel beobachtete. Iwan konnte wortwörtlich den Blick nicht von ihm abwenden und reagiert kaum darauf, dass Lewis – nach wie vor ohne ihn anzusehen – mit seinen Fingerkuppen erst zart über den Handrücken des Jüngeren strich und dann jeden seiner Finger zwischen Iwans schob. Eben jener blinzelte Lewis noch ein paar Mal staunend an, dann breitete sich ein verliebtes kleines Lächeln auf seinen Lippen aus, und er wandte sich wieder nach vorne.
Ioann und Niles hatten sich mittlerweile aus ihrem Kuss gelöscht und Niles war richtig an den Slytherin heran gerutscht. Während der Blonde seine Beine ausgestreckt hatte, stellte Ioann die seinen angewinkelt auf – einen Fuß zwischen Niles Beinen, sodass sich ihre Oberschenkel berühren mussten. Niles starrte verliebt lächelnd direkt nach oben in die Sterne, die sich trotz dem Sonnenuntergang vor ihnen schon leuchtend vom Himmel abhoben, während Ioann ihn betrachtete, als wäre er sein Sternenhimmel. Schließlich beugte sich der Ältere herunter und gab Niles einen weiteren Kuss – der aber aufgrund der Absurdität ihrer Positionen schnell in Gerangel und Gekicher ausartete. Etwas mehr zerstrubbelt als normalerweise kam Niles wieder hoch und drückte seinen Freund spielerisch von ihm weg, der gar nicht daran dachte, abzurücken und dem Australier stattdessen lieber noch schnell einen Kuss auf die Schläfe setzte. Niles lachte kehlig und sah an seinem Wood vorbei zu den anderen beiden, die mittlerweile wieder gänzlich ohne Körperkontakt nebeneinander saßen. Ioann beugte sich zu Niles herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr, beide mussten leise kichern und beobachteten die anderen beiden Zauberer unbemerkt.
Die erste Zeit lang geschah gar nichts, außer dass Iwan sich aufrichtete, seine Knie zur Brust zog und seine Hände unter seinen Oberschenkeln verschränkte. Lewis – der etwas gestreckter dasaß – bewegte nach einer ganzen Weile sein Knie und klappte es ein Stück nach rechts, dann geschah wieder nichts... und schließlich kippte auch Iwans linkes Knie ein Stück zu Lewis' herüber, sodass sie sich tatsächlich leicht berührten. Sie lehnten aneinander, statt mit den Schultern mit den Knien. Keiner der beiden reagierte oder sah sich an, Ioann konnte maximal erkennen, wie das zufriedene Schmunzeln auf Lewis' und das liebliche Lächeln auf Iwans Gesicht breiter wurde. Schließlich seufzte der Ältere der Woods und beugte sich leicht vor. „Ehm – Brätchen, Lewie?“, suchte er die ihre Aufmerksamkeit und registrierte sofort, dass Lewis sich etwas verspannte und Iwan sein Knie zurück zu sich zog. Er sah leicht irritiert aus, der hübsche Zwilling – dabei sollte er doch wissen, dass ihm von seinem eigenen Bruder kein plötzliches Urteil drohte.
„Ihr wisst schon, dass euch hier niemand sehen kann, oder?“, erinnerte Ioann die beiden langsam und hob bedeutsam die Brauen. Als keine Reaktion kam, wechselte sein Blick von Gryffindor zu Slytherin und wieder zurück, er hob die Hand und deutete vage in alle Richtungen. „Also... hier ist keiner.“ Niles beugte sich vor, sodass sein Gesicht für die beiden neben Ioann erschien. „Wir zählen nich“, erinnerte er sie glücklich und tippte Ioann gegen die Schulter, der aber erst auf eine Reaktion in Iwans Blick wartete. Niles Tippen wurde zu einem Drücken. „Komm schon, ich will das richtig rüberbringen.“ Ioann kapitulierte und sah zu dem Blonden herüber, der erfreut zu grinsen anfing, sich dann aber um eine seriöse Miene bemühte. „Also. Chrm.“ Er beugte sich noch mal vor, um Lewis und Iwan anzusehen. „Wir zählen nich-“, wiederholte er, wie aus einem Textbuch, und lehnte sich dann wieder zurück, um Ioann direkt ansehen zu können. „Denn ich hab nur Augen für dich, mein Hübscher.“
Ioann konnte nicht anders – er musste leise und selbstzufrieden lachen, biss sich auf die Unterlippe und schlang dann doch seine Arme um die Taille des Australiers, um ihn zu sich heran zu ziehen und dicht an ihn gedrängt zu küssen. Niles, der mit sowas wohl gerechnet hatte, schlang seine Arme um Ioanns Hals und zog ihn, wenn das noch möglich war, noch näher zu sich. Die Küsse wurden länger und inniger – es war also nicht undeutlich zu sehen, dass sie sich voll und ganz aufeinander konzentrierten...

...was Iwan nur zu einem leichten Schulterzucken brachte. Er glaubte nicht daran, dass Lewis seine Vorsicht einmal fallen ließ – und er erwartete es auch gar nicht. Der Slytherin hatte sich an das Versteckspiel zwischen ihnen gewöhnt, mittlerweile fand er schon jede noch so kleine Berührung aufregend, und er genoss es. Doch als er sich nun zu Lewis umwandte, sah dieser ihn direkt an. Etwas verlegen – den Blickkontakt aber nicht unterbrechend – fuhr sich Iwan durch das Haar. Wortlos hob Lewis seine Hand und streckte sie nach Iwan aus, und dieser legte seine ohne zu zögern hinein und rutschte näher zu dem Älteren. Sein Blick huschte scheu über Lewis' hübsches Gesicht, die schmunzelnden Lippen, die Bartstoppeln, die Wuschelhaare, der tiefe Blick. „Hey“, flüsterte Iwan schließlich mit rauer Stimme. Lewis' Lächeln wurde breiter. „Hey.“
Iwan sah ihn noch einige rasende Herzschläge an, dann wandte er seinen Blick wieder zur Sonne, die nun fast weg war. Er rutschte direkt neben Lewis, sodass sich ihre Hüften berührten, ihre Oberschenkel, ihre Knie, ihre Schultern. Der Ältere löste seine Hand aus Iwans, um sie auf dessen Knie zu legen, und Iwan legte seinen Arm beinahe automatisch um Lewis Rücken, sodass seine Hand an dessen Nacken lag. Dort verharrte sie einige Zeit reglos. „Sie haben Recht, weißt du“, murmelte Iwan schließlich und blinzelte, als der letzte Rest der Sonne verschwand. „...ja, haben sie? Ich hatte immer den Eindruck, dass sie... naja.“ Sein Kopf drehte sich , Iwan bemerkte es aus den Augenwinkeln, doch er Widerstand der Versuchung, hinzusehen. Darin war er weiß Gott geübt. Stattdessen huschte ihm ein kleines Grinsen über den Mundwinkel. „Ioann weiß es schon so lange. Keine fünf Tage, nachdem...“, erklärt Iwan, doch er beendet den Satz nicht, da Lewis in dem Moment mit seinen Fingern von seinem Knie ein Stück über die Innenseite seines Oberschenkels streicht. „Niles hat zwei Wochen gebraucht, und er hat dafür eigentlich einen Sensor“, bemerkte Lewis und musste leise lachen. Iwan registrierte, dass er den Kopf leicht in den Nacken lehnte, und seine Finger dort erwachten zitternd zum Leben – strichen über die weiche Haut des Älteren und schließlich durch das leicht lockige Haare dort, hoch und runter, ein kleiner Kreis... Plötzlich wurde Lewis Griff auf seinem Knie fester, er drückte es leicht zu sich, sodass Iwan seinen ganzen Körper zu ihm herumdrehen musste. Der Gryffindor sah ihm direkt in die Augen, ein schiefes Lächeln in den Mundwinkeln. Sein Gesicht war Iwans so nahe, dass dieser im ersten Moment die Luft anhalten musste. Dann nahm er seine andere Hand, ließ deren Finger Lewis' Arm hinauf wandern und sich schließlich mit seiner anderen im Nacken des Muggelstämmigen treffen. Dessen Lachen wurde kleiner, machte einem leicht unsicheren, aber hungrigem Gesichtsausdruck Platz.
„Dein Schlafzimmerblick ist unanständig“, raunte Iwan ihm leicht grinsend zu, und Lewis beugte sich als Antwort nur ein Stückchen vor, um seine Hand auf den anderen Oberschenkel des Slytherins zu legen und dort an der Außenseite bis zur Hüfte des Wood entlang zu wandern.
„Wie unanständig ist es, dich auf einem Schulturm-Dach zu küssen?“, wisperte der Ältere ihm mit dem Schalk im Blick zu, und Iwan beugte sich zur Antwort nur nach vorne. Ganz knapp vor den Lewis Lippen hielt er inne, spürte seinen Atem bereits auf der eigenen Haut, konnte seine Augen nur schwerlich fokussieren. „Ausgesprochen unanständig“, murmelte Iwan noch mit brüchiger Stimme, ehe er Lewis endlich küsst – ein langer, weicher und nachdrücklicher Kuss. . .
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyFr Dez 18, 2015 3:44 pm

#DIALOGUE FIC - NOT THE ONE YOU TAKE HOME TO MOTHER

„We need to talk.“
„I – uhm – I’ve got a training in something like ten minutes or so…”
“So?”
“I’m not warmed up yet, I-…”
“Lewis, seriously, I need to talk to you and you’re always slipping away.”
“…’righ. Go ahead.”
“I was wondering… I mean, I wanted to ask you about Christmas and stuff. Like, holydays. My mum asked me if you’ll visit around the 26th or 27th and… I realized, I don’t know about your plans. Probably because we haven’t talked more than four words for like two weeks.”
“Yeah, I’m … I’m sorry for that. It’s just, we’re working out a lot and… .”
“It’s okay, I’m used to it. Got used to it.”
“Sorry.”
“So. Christmas. Any plans?”
“Yeah, uhm… I planned to visit mum and dad in Churstow…”
“And Leon, huh?”
“Sure. - … also, we planned a trip. It’s, uhm, it’s surprise for Niles.”
“For Niles?”
“He’s got birthday on the 27th, remember?”
“Ah… uhm okay, so you’ll… visit some family of him? Does he have any relatives in the UK? Oh, maybe you can drive him there and stay for a day or two and afterwards you can come over to me, I mean – at least New Year’s Eve would be great, right…?”
“Weeee… booked a portkey to Wellington.”
“…We-Wellington? Like… Wellington in New Zealand?!”
“Kinda.”
“…why the heck do you want to go to Wellington? That’s not even Australia?!”
“It’s his favourite city, he just likes the folks over there… we just wanna party a bit. It’s nothing big, it’s just a birthday surprise for my best mate, mh?”
“… hmm. Well, … I’ve never been to New Zealand,… .“
„Di,… I think it’s better you stay with your family. We’ll party four days straight and I’m pretty sure you don’t wanna be the fifth wheel. Which, I’m terribly sorry, you’d somehow end up to be.”
“Oh common, I know Niles very good and I’m fine with Leon-…”
“- and the Woods? They’re joining us.”
“The Woods? … wait, the Slytherin-Woods? The tall boys with long hair?”
“Exactly.”
“…I already noticed you seem to get along well.”
“They’re cool guys. I think Niles kinda fell in love with one of them.”
“Kinda…?! Wait I think they’re straight, they had something with Darcy Rhodes and another Russian Slytherinbitch.”
“Accurate. I don’t know… he seems to be very fond of Ni, so… whatever, I don’t mind. Thing is, we’re five guys and-…”
“…you don’t want to be me in it.”
“Just didn’t want to-“
“-say it like it is. And have you ever thought about the fact that we won’t see each other the whole holydays then?”
“I was busy organizing a hotel and the portkey and planning everythi-“
“-and don’t forget your training. Lew, that’s two weeks without you and I being together!”
“We didn’t see each other half a year straight…?!”
“Which is why I want to- oh goddamnit, you really don’t get my point.”
“Now you’re mad. I knew we shouldn’t have talked about this.”
“So you probably wouldn’t have told me about Wellington at all? Yeah, THAT would have helped A LOT.”
“Diana, I’m just trying to-“
“No you’re not, you’re PRETENDING to try, but you actually don’t give a shit. My parents would love to see you around Christmas and-“
“Wait your parents HATE me, I’m 100 percent sure they’re delighted a muggleborn won’t ruin their holydays.”
“Oh common Lewis, they don’t hate muggleborns and they don’t hate you, they are just not used to your way of living. Which is, by the way, even one more reason to spend more time with them.”
“…”
“Can you at least say ANYTHING?”
“It’s already paid.”
“Alright, fine, thank you very much fuckhead. Go to your goddamn training.”
“Di, I already said I’m sorry, how often do I need to repeat?”
“You don’t have to repeat if you say it like you mean it at least ONCE. I see you running around with your immigrant friends all day long-“
“Immigrant friends?! They’re from bloody Kingsbridge!”
“They’re RUSSIANS, good morning, Mr. Lewison.”
“And…?!”
“Doesn’t matter, you wouldn’t understand anyway, you’re way too blind to see. Isn’t there a training you should attend to?”
“I already missed five minutes, doesn’t matter if it comes to ten. What’s your problem with them?”
“Okay so you don’t have time to talk about my Christmas schedule but about the Woods? Awesome.”
“Diana. Seriously. Don’t you think that’s a bit… paranoid?”
“Paranoid?! That I’m angry with you because of them? You spend more time with these clones than with me!”
“We’re good friends!”
“Since WHEN? They got taller then you?!“
“Why is this so important for you. We’re four friends in a bloody school and Leon gets along with them quite good, which is not so easy t-“
“They know Leon?”
“We introduced them to each other like… I don’t know, a week-end in Hogsmeade.”
“The week-end you told me you’re not able to come with me?”
“… probably…?”
“Oh. My God. Didn’t you say you need to rest a bit and to train something?!”
“I slept long, we trained, we went to Hogsmeade in the evening and drank one or two butterbeers with Leon. I swear I didn’t plan-…”
“STOP. Who is „we trained“?”
“Iwan, Ioann and me.”
“They’re not even in your team.”
“Well they’re Quidditch-players and they’re good and I really need to practice to get away from bludgers, so…”
“So you somehow found a reason to spend even MORE time with them!”
“As I already said – we’re friends. We’re helping each other. We go to pubs together.”
“But I am you GIRLFRIEND! We spend three minutes in the morning together at breakfast until you’ve to hurry to your early training and we sit next to each other while you’re doing your fucking homework and I’m not allowed to talk to you because of some stupid SCHOOL RULES.”
“If this is a conversation about how much time we have for each other, we better talk about it later.”
“Later. You mean the later after your training, as soon as you’re back, completely tired and done with the whole world.”
“… I … am… Diana, I can’t miss this training completely. I’m sorry. I – I planned the whole Wellington-thing without noticing the fact you’d probably want to have me around. I’ll… I’ll think about something to make up for it.”
“You know what’s really sad about all of this? I don’t even feel like you want to.”
“Like… I want what?”
“Spending more time with me. You said “that you want to have me around”, but what’s with you, don’t you want to see me at Christmas? Is it so hard to find a place for your girlfriend in your fucking schedule that you’re able to forget it so easily?!”
“But I-“
“APOLOGIZED. Yeah. Quite often. Thank you very fucking much. You found some space for Leon, for your parents, for Niles, even for the goddamn Woods. But not for me, not for Diana, not for your girlfriend.”
“… I… oh, fuck it Diana, what am I supposed to say now? Visit me before we head back to Hogwarts to pick up Niles? You could come to Churstow to us, 23rd, 24th, something?”
“Really? Are you sure there’s no training or ongoing gay-pairing on your schedule?”
“Gay-pairing?”
“Setting up Niles with this arrogant Wood-twin. I thought that’s what it’s all about. Caring more about the relationship between to random boys than between us, bonus-“
“ALRIGHT STOP. No. No way. First of all, the Woods aren’t arrogant, second, why the fuck does it matter if they’re gay, third – THIS is not to make anything up between Ioann and Niles, THIS IS Niles’ BIRTHDAY PRESENT. As you mentioned you know him VERY GOOD, so you’re totally aware of him having a stupid cunt as a mum and no father and no one to celebrate this with instead of us. And yes, he’s my best friend and he’s goddamn gay AND Australian, so if you’ve any problems with this or with him or the Woods, go ahead yelling them into MY face, cause if you ever go over to them and start to harass them the way you did in front of me, I swear to God I won’t ever forget it.”
“… you are… so…”
“Just think about the shit that left your mouth. I’ll better go to training now and as soon as I’m back we’ll talk this over once more.”
“You dare to… just shout all this shit at me and then leave?!”
“Somehow. See you.”
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyMo Dez 21, 2015 5:06 pm

# DIALOGUE FIC - NOT YOUR KNIGHT IN SHINING ARMOUR

“It was a really nice evening.”
“I’m glad you liked it.”
“Hahah, I didn’t like it, I loved it! It was perfect. …you are perfect.”
“Oh Di…”
“I’m serious, I don’t know how I deserve such a boyfriend. How many years?”
“Five years an seven months.”
“…shouldn’t it be eight?”
“If you count January, yeah… probably.”
“Hahah, of course I do count January. Why shouldn’t I? …wait, why don’t you count it?”
“Uhm – because we broke up in January for like… forty days? More than a month. But I’m not sure if you should talk about this, let’s forget it, it’s over anyway.”
“We… we broke up? I thought it was… a break.”
“’righ’, let’s call it a break.”
“…Lewis. Lewis wait, wasn’t it a break for you…? Do I-…”
“Let’s just not talk about it. It was a break, I’m sorry I just used the wrong expression.”
“But if it wasn’t a break for you back then…”
“Di…”
“…then what have you done in the meanwhile? Does it make a difference for you to say it was a break or break-up?!”
“…don’t do this to yourself.”
“Oh. My Lord. Are you serious.”
“Can we talk about it… maybe tomorrow? I don’t want to ruin the evening, I-…”
“What the – you’ll RUIN it for me? No shit, spit it out, I’m mad already.”
“It’s nothing. I’m sorry. I shouldn’t have brought it up.”
“Lewis. Tell me. I’ll have it back in my head the whole night if you don’t immediately explain your goddamn reaction.”
“It’s not so easy to explain.”
“So you better start right with trying to.”
“I’m not… yeah… whatever. You remember our discussion before Christmas? Like… when we were talking about my plans and everything?”
“I remember I didn’t see you for more than two weeks and that you were in Wellington, yes. Quite. Sharp.”
“Hrm. Yeah. Kinda.“
“Common Lewis.”
“So we… kinda broke up while Christmas…”
“We took A BREAK over Christmas and January! By the way, this was because you wanted to concentrate on Quidditch.”
“So in Wellington…”
“No. No no no. Don’t.“
„I thought you wanted me to- ?!“
“You are NOT going to tell me you had something with another girl in fucking Wellington. No. NO.”
“Actually-…”
“OH MY FUCKING GODNESS! CLARE! This is… I already expected this to happen when we were taking our break while you go partying with your mates in New Zealand where no one fucking knows you and of course doesn’t know me and… okay fuck, FUCK!”
“Diana, it’s not like you-“
“DON’T you DARE to say me the it’s not like I think it is sentence. How many times. HOW MANY TIMES, LEWIS.”
“But it’s really-…”
“What the FUCK is your problem!”
“Diana, stop yelling!”
“WHY NOT? Is it so strange that I’m godfucking angry with you cause you BETRAYED me with a New Zealand beachbitch?!”
“But it wasn’t-“
“-ONLY ONE WHORE? GREAT! Thank you very MUCH.”
“Diana, please, listen to me at least ONCE!”
“The last time you told me to listen you called me a racist and threatened me. I’m not going through all of this again. I’ll leave you right here, right now, I’ll think about it and I’ll talk to you tomorrow, and YOU’LL BETTER take your time for me.”
“I can’t believe- … .”
“Why is this happening to me?! God… you changed, Lewis. You changed so much.”
“You have no idea.”
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptySo Jan 10, 2016 1:30 am



#FUTURE FIC - "OVER AGAIN"


Sein Herz klopfte schneller, als das Flughafenpersonal das Zeichen zum Öffnen der Klappe gab. Warum eigentlich? Er hatte Niles nicht einmal vor fünf Tagen gesehen, als der Australier für einen kurzen Aufenthalt in England extra einen privaten Portschlüssel gekauft hatte, um ihn für einen Abend zu besuchen. Möglicherweise war es die Gewissheit, dass er dieses Mal ein wenig mehr von seinem Liebsten hatte – der soeben um die Biegung der Flugzeugschleuse kam und sich in Popstarmanier die Sonnenbrille in seinen blonden Turm aus Wuschelhaaren schob. Unwillkürlich biss sich Ioann auf die Unterlippe, wann bei Merlins Barte hatte Niles angefangen, heiß statt niedlich auszusehen?! Der Wood holte tief Luft, dann setzte er sich mit wehendem Mantel in Bewegung. Scheinbar erst jetzt erblickte sein Freund ihn, seine Miene hellte sich von professionell-cool zu dem Gesicht auf, das Ioann kannte und liebte. Binnen zweier Sätze war Niles von seinem Schlendern in ein hoppelndes Rennen verfallen, und er streckte sie Arme aus, um sich in Ioanns fallen zu lassen. Ihre weiche Umarmung endete darin, dass der gebürtige Russe dem (Gott sei Dank) nach wie vor kleineren Sänger auf sein extra zurecht gemachtes Haar küsste. „Hey Baby“, raunte Ioann zu ihm herunter, und sein Liebster hob grinsend den Blick, ehe er sich seinen Begrüßungskuss abholte. Hinter ihm kam nun auch seine Bodyguard näher, die Ioann mit einem breiten Grinsen begrüßte. „Kommt schon ihr Turteltäubchen, wir halten den ganzen Verkehr auf.“ Der Wood küsste seinen Freund noch einmal, dann ließ er ihn los, um die stämmige Hexe zu begrüßen, die ihn auf Schritt und Tritt begleitete. „Portia, Darling, seine Haare sehen fantastisch aus“, lobte er mit butterweicher Stimme, machte sich dann aber relativ schnell wieder von ihr los und bezog neben Niles Stellung, dem er gelassen einen Arm um die Schulter legte. „Jaja, komm, mach weiter“, hatte Portia nur zur Antwort gegrunzt und verlegen in eine Ecke gestarrt. Sie hatte Recht, mit dem was sie sagte – auch wenn sich ihre Formulierung nicht auf das Flugzeug bezog, das Niles soeben verlassen hatte, sondern vielmehr auf den Flughafen selbst. Je näher Ioann dem Ende der Schleuse kam, umso deutlicher wurde es – Mädchengesang. Irgendwer (er hatte seinen Liebsten da ganz stark selbst im Verdacht) – hatte auf Twitter veröffentlicht, dass er heute in Heathrow landen würde. Natürlich war seit heute Morgen der ganze Flughafen mit Nyllies verstopft, die verzweifelt versuchten, vor dem richtigen Gate zu stehen, wenn ihr Schwarm ankam. Wären sie erst einmal durch gegangen, würden die armen Mitarbeiter auch wieder ihre Ruhe haben.
Bevor sie das Terminal verließen und sich den Menschenmassen stellten, kontrollierte Ioann noch einmal, ob er seinen Zauberstab griffbereit hatte, ob es bei der verabredeten Zeit geblieben war, ob seine Haare saßen, ob Niles‘ Haare saßen und auch ob Portias Haare sa- …naja, sie wollte nicht. Er trug die Gitarre und die Tasche seines Liebsten, damit sowohl Niles, als auch seine Bodyguard die Hände frei hatten. „Ready?“, grinste Niles zu ihm hoch, als sie nur noch eine Tür zu den Mädchen trennten, die bereits aufgeregt am Kreischen waren – man hatte schon vorher einen Blick auf die ehemaligen Hogwartsschüler erhaschen können. „Na mach schon“, antwortete Ioann nur mit einem gelassenen Feixen und nahm etwas widerwillig den Arm von seinem Freund – der jetzt erst mal für fünfzehn Minuten seinen Fans gehören sollte. Sie stießen die Tür gemeinsam auf, und das Kreischen der jungen Damen wurde, wenn überhaupt machbar, noch lauter. Niles winkte ein paar Mal in alle Richtungen, dann schlenderte er – Portia dicht auf den Fersen – auf die linke Seite der Absperrungen und begann, mit Mädchen Fotos zu machen und ihre Plakate zu unterschreiben. Ioann blieb in angemessenem Abstand stehen und sondierte die Umgebung, bewegte sich parallel zu seinem Freund vorwärts, aber immer mit acht oder neun Metern dazwischen. Seit sie einmal beinahe von drei Hexen-Nyllies überrascht worden waren, sah er die Masse um sie herum mit ganz anderen Augen. Niles jedoch schien genau so unbekümmert wie immer, beantwortete höflich fragen, hielt Smartphones in die Höhe, winkte in Kameras und signierte, was das Zeug hielt. Zwischenzeitlich ertappte sich Ioann dabei, wie er den Australier verliebt anstarrte, anstatt sich um seinen eigentlichen Job zu kümmern.
Kurz bevor sie das Gebäude verließen, wurde die Masse ein wenig dünner. Eine Mädchen, das relativ nahe an Ioann stand, grinste ihm nervös zu. Der gebürtige Russe musterte sie kurz – erkannte das Wappen auf ihren Wollsocken als das Emblem seines ehemaligen Hauses – und erwiderte das Lächeln, während er sich die Haare aus dem Gesicht strich. Sie schluckte, schien sich kurz unsicher, dann hob sie die Stimme. „Sorry – Ioann Wood, oder?“, rief sie zu ihm herüber. Der hoch gewachsene Zauberer streckte sich ein wenig, kontrollierte den Sitz der Gitarre, die er sich halb über den Rücken geworfen hatte, und schlenderte dann zu ihr herüber. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, wollte er mit einem schelmischen Grinsen wissen. „Äh- ich heiße Mae“, antwortete sie, nun hörte er doch die leichte Verunsicherung in ihrer Stimme. Sie sah ihn von unten herauf an. „Kannst - …können wir ein Foto zusammen machen?“
Ioann passierte es nicht allzu oft, dass Nyllies ihn direkt nach Bildern fragten – weshalb sein breites Lächeln nicht einmal gespielt war. Nochmals schob er die Gitarre zurecht, dann nickte er freundlich und nahm dem Mädchen ihr Handy aus der Hand, um zwei Selfies mit ihr zu machen. Als er es ihr zurückgeben wollte, kam er versehentlich auf den Home Button und warf einen Blick auf ihr Hintergrundbild – unwillkürlich musste er feixen. „Waaah, danke“, strahlte Mae. „Gern geschehen“, erwiderte Ioann und hob leicht eine Braue. „Nettes Hintergrundbild.“ Die Slytherin vor ihm wurde ein wenig rot. „Das ist - … das ist noch ein altes“, versuchte sie zu verteidigen. „Hast du es selber gemalt?“, wollte Ioann mit einem breiter werdenden Grinsen wissen. Wie süß, sie schien sich richtig zu schämen – dabei googelte auch er häufiger nach „Lewood-Fanart“. Schön zu wissen, dass es da draußen immer noch Mädchen gab, welche den Glauben an eine Beziehung zwischen Lewison und seinem Lieblingsbraten nicht verloren hatten. „…ja“, erwiderte Mae gerade kleinlaut, da mischte sich eine andere Stimme dazu.
„Eh, ye stealin‘ me girls, Ioanni?“, fragte Niles mit einem fetten Grinsen und schob sich neben Ioann, der in Seelenruhe und Selbstverständlichkeit einen Arm um den kleinen Blondschopf legte und gelassen zu ihm herunter schmunzelte. Mae vor ihnen schien in eine Art Schockstarre gefallen zu sein. „Das ist Mae. Heißblütige Nyllie und unverzagte Lewood-Shipperin.“ Bei der Bezeichnung lief die junge Hexe, wenn überhaupt möglich, noch roter an. Niles lachte herzlich, dann trat er vor und nahm sie in die Arme, „aaawwr, Darlin‘, neva stop believin‘, huh? I reckon we gotta go now.“ Ioann schmunzelte. „Ich glaube beinahe, Mae hatte gerne auch noch ein Foto mit dir.“ Auffordernd sah er sich zu der Hexe um, die mittlerweile von teils verzückten, teils absolut eifersüchtigen Nyllies langsam aber sicher eingekreist wurde. Ioann streckte die Hand aus und zog sie hinter die Absperrung, sodass Niles sie ungestört in den Arm nehmen konnte. „A-am liebsten hätte ich eins mit euch beiden!“, brach es dann schließlich aus Mae heraus – und so war es Portia, die am Ende das Bild machen musste. „Ihr seid nämlich wirklich das niedlichste Paar EVER.“

„Maaaate hat das lange gedauert!“, brüllte Leon ihnen entgegen, obwohl sie keine zwei Meter mehr von ihm entfernt waren. Er schob sich um den Tisch herum, der sie voneinander getrennt hatte, und schloss Niles in die vermutlich größte und längste Bären-Umarmung, die der Squib jemals verteilt hatte. Er schien so erleichtert, endlich jemanden SEINER Freunde zu sehen, dass er Ioann fast Leid tat. Als sein Bruder und er gestern Abend bei Leon angekommen waren, hatte der sie auch schon überschwänglicher begrüßt, als es normalerweise der Fall war. „Sorry Bro, ich musste den Schein wahren und fliegen“, bekam Niles gerade so heraus, während ihm der hünenhafte Kindheitsfreund die Luft abquetschte. Portia machte ein ungemütliches Geräusch, aber Ioann tätschelte der Bodyguard nur die Schulter – Leon wusste ziemlich gut, wie fest mal den Australier drücken konnte. Er hatte jetzt ja schon jahrelange Erfahrung. „Mit deiner Ankunft steigt die Anzahl der Leute, die ich hier echt gerne seh, auf sechs. Glückwunsch.“ Leon klang, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er rumheulen oder rummeckern sollte. Als er Niles endlich losließ und sein Blick auf Portia fiel, die sich um ein einigermaßen versöhnliches Gesicht bemühte, stapfte Leon kurzentschlossen zu ihr herüber und fiel auch ihr in den Arm. „Sieben.“
„Meine Fresse Price, reiß dich mal zusammen“, brummte die Leibwachen-Hexe und tätschelte ihm unbeholfen den Rücken. „So kenn ich dich ja gar nich. Machen Hochzeiten aus allen Kerlen solche Waschlappen?“
Bevor jemand antworten konnte, ertönte eine vertraute Stimme von der Tür. „Höre ich Waschlappen? Geht’s schon wieder um Leon?“, stichelte Lewis grinsend, als er sich in den Raum schob. Niles hob überrascht die Brauen, dann breitete sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus. Der Starjäger der Chudley Cannons lehnte mit einem frechen Zucken in den Mundwinkeln im Rahmen und betrachtete die rührende Szenerie zwischen dem mordsmäßig aufgeregten Leon und der etwas überforderten Portia. „Als Trauzeuge solltest du n bisschen mehr Unterstützung zeigen, fuckhead!“, brummte Leon verstimmt in die Richtung des Quidditch-Spielers, der nur herzlich lachte und Niles in die Arme schloss, welcher in Flummi-Manier auf ihn zughoppst gekommen war. „Lewieeee!“, grölte er dabei erleichtert lachend – im Gegensatz zu seinem Liebsten hatte er diesen Freund hier schon länger nicht mehr gesehen. Entsprechend unvorbereitet traf es ihn auch, als er seine Arme ohne wirkliche Probleme um die gefühlt viel zu schmale Taille des Jägers schlingen konnte und dieser sogar ein Stück nach hinten strauchelte, als er Niles‘ Schwung abzufangen versuchte. „Schön dich zu sehen bro“, grinste Lewis zu ihm herunter. Der Blondschopf grinste zurück, doch eine Falte erschien zwischen seinen Augen – nein, er hatte es sich nicht eingebildet, Lewis hatte abgenommen. Dass er, der er sich von seinem Freund und seiner eigenen Wenigkeit eher als den kerligeren der Beziehung sah, das augenblicklich bemerkte, musste schon was heißen. Zögernd ließ er Lewis los, machte einen Schritt nach hinten und betrachtete das eingefallen wirkende Gesicht des Sportlers einen Herzschlag zu lange – aber nur so fielen ihm die tiefen Augenringe, die ungesunde Rötung seiner Augen und die festgetackert wirkenden Falten in dem Gesicht des Älteren auf. „Guck mich nich so an“, bat dieser Niles dann mit einem kleinen Lächeln in den müde wirkenden Mundwinkeln und streckte Hand aus, um ihm durch den Haarschopf zu wuscheln. Lewis blinzelte abwartend, und Niles – die Stirn nun in besorgte Falten gelegt – schüttelte leicht den Kopf. Er hatte Lewis definitiv schon schlimmer erlebt, aber das war lange, laaange her. Noch mal würde er jedenfalls nicht einfach die Klappe halten und- … „Ich erzähl’s dir später, okay?“, lenkte der ehemalige Ravenclaw dann doch ein – vermutlich, weil er den sturen Gesichtsausdruck des Sängers mittlerweile kannte. Dieser nickte, nur halb überzeugt, und wandte sich wieder zu Leon um, der gerade mit Portia redete. „Nein, ohne Witz, du kannst echt SUPERgerne hier bleiben. Is vielleicht auch besser, ich hab keine Ahnung, wie viele von ihren Verwandten Nyllies sind und- …“
Leicht irritiert wandte sich Niles wieder zu Lewis um, der mit gelassenem, aber erschöpftem Grinsen zu dem Bräutigam und der Bodyguard herüber sah. „Was bei Merlins Barte is denn mit Leon los?“, fragte Niles und registrierte Ioann, der schmunzeln auf ihn zukam und seine ausgestreckte Hand nahm. Der Wood ließ sich von ihm heran ziehen und stellte sich dann hinter den Australier, seine Arme unter dessen Achseln hindurch geführt und vor der Brust des Sängers verschränkt. Er drückte ihm einen Kuss in seinen Blondschopf, dann seufzte Ioann leicht theatralisch. „Weil er verliert.“ Verwirrt schielte Niles nach oben, konnte seinen Liebsten aber aus dem Winkel nicht entdecken, und machte deshalb nur „hä?!“ – bis sich Lewis erbarmte, zu erklären.
„Georgia hat waaahnsinnig viele Gäste eingeladen. Familie, Freunde, Bekannte. Leon findet die alle nett und so weiter, aber sie werden ihm zu viel. Er ist schon ohnehin nervös. Das einzige, womit er aufwarten kann, sind seine Ma, …und wir.“ Er grinste schwach zu Niles herunter, dem ebenfalls ein mitfühlendes Lächeln auf die Lippen stieg. „Erwartungsdruck, mh? Er muss sich doch keine Sorgen machen. Georgia ist so cool.“
„Aber sie hat Diana zugelassen“, wandte Ioann von oben mit einem deutlichen Bedauern in seinem leichthin gesagten Satz und zuckte dazu die Schultern. Diese Offenbarung war deutlich schockierender für Niles, der sich mit offenem Mund in den Armen seines Freundes herum kämpfte. „Sie hat WAS?!“, fragte er nach, in der Hoffnung, sich verhört zu haben. Ioann sah mit einem kleinen, unglücklichen Lächeln zu seinem Goldjungen herunter – fast als wäre er stolz darauf, dass Niles so entsetzt reagierte. „Talbot, dieser Idiot, hat sie als sein Plus Eins angeschleppt. Ich habe keine blassen Schimmer, ob da überhaupt was zwischen den beiden läuft, aber jedenfalls ist sie hier. Sie hatte sogar die GÜTE, vorher nach Erlaubnis zu fragen – aber natürlich bei dem Georgia-Schätzchen, nicht bei Leon.“ Sprachlos blickte Niles in das reichlich verbittert wirkende Gesicht seines Liebsten, der darüber gar nicht so erfreut schien. Langsam wandte er den Kopf herum und sah Lewis an, doch dieser winkte nur ab, während er sich mit der Hand über die Augen und Schläfen fuhr.
„Halb so wild, ist mir egal“, behauptete er und klang, als hätten sie das Thema jetzt schon zehn Mal diskutiert. Tatsächlich schien das gar nicht so falsch zu sein – denn Ioann sprang sofort darauf an.
„Dir vielleicht“, murmelte er mit der gleichen Verbitterung und Niles sah gerade rechtzeitig hin, um den Blick zu erhaschen, den der ehemalige Slytherin dem entkräfteten Jäger zuwarf. Erstaunt hob er die Brauen – er hatte eigentlich geglaubt, dass sich die beiden mittlerweile ganz gut verstanden, obwohl es ja schon immer ein reges Auf und Ab gewesen war. Er wollte gerade etwas einwerfen, um die sich langsam erhitzenden Gemüter direkt im Keim zu ersticken beziehungsweise abzukühlen, doch Lewis war schneller. Er gab ein langgezogenes Seufzen von sich – er war das Thema wirklich mehr als Leid – und drückte sich noch einmal mit den Fingern die Nasenwurzel zwischen den Augen zusammen, ehe er den Wood anblinzelte.
„Hööör auf mir dauernd einen Vorwurf zu machen. Ich bin schließlich alleine hier.“
Niles hatte dezent das Gefühl, etwas verpasst zu haben – dabei war er wirklich gar nicht so lange fort gewesen. Der eine Abend, den er bei Ioann gewesen war, schien noch gar nicht so ewig her gewesen zu sein…? Obwohl, gut, viel geredet hatten sie da nicht – zumindest nicht die jüngsten Entwicklungen ihres Freundeskreises in England. Er räusperte sich, hoffend, das würde als Zeichen reichen, doch…
„Lew, komm mal kurz rüber!“, rief Leon dazwischen und der Quidditch-Spieler löste sich aus der Tür, um ohne einen weiteren Blick in Richtung Niles oder Ioann zu seinem besten Freund herüber zu marschieren. Selbst die Art und Weise, wie er ging – leicht vorgebeugt, als wäre sein Kopf ein zu großes Gewicht für ihn – versetzte dem Australier einen kleinen Stich. Er würde Portia darauf ansetzen, Lewis allen Alkohol aus den Händen zu hexen, wenn das so weiter ging – nicht dass er gerade betrunken wirkte, aber Niles wusste mittlerweile, wo so etwas endete.
„Ich find’s auch nicht toll wie er aussieht“, murmelte Ioann zu ihm herunter, bevor der Blondschopf überhaupt Luft geholt hatte und erstickte damit jede Anschuldigung von seinem Liebsten, ehe der sie formulieren konnte. „Ehrlich nich. Und irgendwer sollte ihn wahrscheinlich mal in eine warme Decke wickeln, ihn zum Essen zwingen und ihm anschließend einen Schlummertrunk einflößen.“ Der Blick des Woods wanderte etwas mitleidig über die beinahe schon als mager zu bezeichnende Gestalt des Jägers, doch etwas darin sagte auch aus, dass er selbst nicht dieser irgendjemand sein würde.
„Was ist denn überhaupt los?! Ist es wegen D-?“, fragte Niles gedämpft zurück und unterbrach sich aber, als er Ioanns angespanntes Kopfschütteln bemerkte. Die Antwort schien seinen Wood einiges an Überwindung zu kosten.
„Natürlich nicht. Ich glaube da ist er ehrlich, Diana interessiert ihn nich mehr“, seufzte Ioann und sah zu Niles herunter. Er strich seinem Liebsten durch das Haar, während er scheinbar nach Worten suchte, die ehrlich, aber nicht verräterisch klangen. Ach, was war Ioann froh, dass sein Liebling und er solche Probleme nicht hatten… wieder und wieder verspürte er neben seiner Liebe auch die gigantische Dankbarkeit, wenn er in das stupsnasige Gesicht sah. Tatsächlich schaffte es der ehemalige Slytherin, zu lächeln. „Iwan ist seit ein paar Monaten mit einem Mädchen zusammen. Ihr Name ist Olivia, er hat sie mit hierher genommen. Sie ist hinreißend.“ Er seufzte leise und sah wieder zu Lewis. „Und er weiß das.“

„Sie sieht doch gut aus.“ „Bro. Alter. Blick zu mir. Was ist denn los mit dir, meine Fresse.“ Langsam wandte Lewis den Kopf zu Leon herum, als würde ihm allein diese Bewegung Schmerzen zufügen. Er erwiderte den forschenden Blick, umrahmt von einem unglücklich verzogenen Mund und den tief stehenden, buschigen Brauen mit einer gewissen Leere aus den eigenen, wässrig wirkenden Augen, dann zuckte sein Mundwinkel hilflos. „Was denn, is doch so.“ Unwirsch schüttelte der Squib den Kopf, hob dann aber doch ein wenig das Kinn, um an seinem Kindheitsfreund vorbei zu der zierlichen Blondine, die an Iwan Woods Arm hing, zu sehen. Sie lachte gerade hell über etwas, das Niles gesagt hatte, welcher daraufhin mit einem stolzen Glühen im Gesicht zu seinem Partner aufsah. Es war unverkennbar, dass sich der Australier freute, gut bei Olivia angekommen zu sein. Außerdem nicht abzustreiten war die Tatsache, DASS sie gut aussah. Verdammt gut, wenn er das so sagen durfte. Sie war nicht viel größer als Niles, und auch das lag nur an den filigranen Schnallenschühchen, die sie trug – und sie war mindestens so blond wie ihr Lieblings-Teeniepopstar aus Übersee. Ihr Lachen klang glockenhell zu ihnen herüber und spätestens, als Leon von hier aus auch Ioann grinsen sehen konnte, wusste er – sie mochten die Kleine wirklich, sie alle. Als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte Leon beinahe zusammen. „Müsstest du dich nicht langsam mal umziehen oder sowas?“, neckte ihn eine vertraute Stimme und er konnte nicht anders, als schmunzelnd die Augen zu schließen, um sich ganz auf die Berührung ihrer Finger zu konzentrieren. Offenbar hatte sie Lewis die andere Hand auf seine Schulter gelegt, denn ihr Kommentar ging definitiv an ihn – „dafür dass der Herr seinen Arsch hochbekommt, solltest du übrigens sorgen, Lew. Kommt schon Jungs, ich kann nich den ganzen Laden alleine schmeißen und ihr hockt hier und macht Nylo-Kino.“
Sie lachte, und Leons Schmunzeln wurde zu einem breiten, verliebten Lächeln. Er hob seine Pranke und legte sie auf die Hand seiner Verlobten, dann wandte er sich langsam zu ihr um und funkelte sie vom Sitzen heraus an. „Dir is aber klar, dass du das in Zukunft voll übernehmen musst, ne?“ Während er sich erhob, folgte ihr Blick seinem absichtlich faulen Gesichtsausdruck unbeeindruckt, ihr Lächeln wurde zu einem scharfen Grinsen. „Achja, Price?!“, schien Georgia ihn heraus zu fordern. Binnen eines Augenaufschlags hatte sie die Hand von Lewis‘ Schulter genommen und stattdessen ihren Zauberstab in der Hand. „DAS wollen wir mal sehen!“ Leon zuckte unbeeindruckt die Achseln und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er in Richtung des Bräutigam-Zimmers schlurfte. „Ja, und dann mach ich Mrs-Price-Kino. Is auch gut.“
Sie war scheinbar drauf und dran, ihm tatsächlich irgendwas nachzuwerfen, aber seine Rückenansicht beruhigte Leons Verlobte dann doch noch zu genügte. Grinsend blickte sie ihm nach, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwunden war. Lewis wollte gerade aufstehen, da ließ sie sich auf Leons altem Platz fallen und legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
„Lew, kann ich kurz mit dir reden?“, fragte sie vergleichsweise sanft und beugte sich etwas vor, damit sie ihm an den Strubbelhaaren vorbei in die Augen sehen konnte.
„Sicher“, erwiderte er und zog seine Mundwinkel hoch, ehe er sich nach hinten lehnte und sie aus müden Augen weltzufrieden zu mustern schien. Georgia gefiel ihm – sie hatte Temperament, ließ sich nichts sagen, war humorvoll und machte sich nichts daraus, wenn Leon sie ein „verdammtes Arschloch“ nannte. Die Hexe war wie gemacht für den praktisch veranlagten Leon, der sich viel zu lange mit Püppchen aufgehalten hatte, und dass sie diejenige war, die er heute Abend heiraten wollte – ganz entspannt, wie es der Stil seines Kumpels eben war – machte ihn aufrichtig glücklich. Noch etwas, wofür er Georgia schätzte, war ihre Offenheit. Sie zögerte keinen Augenblick lang, ihm ins Gesicht zu sagen, was sie dachte – auch wenn ihre Stimme dabei ungewohnt sanft klang.
„Ich mache mir Sorgen um dich. Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel – aber… du siehst beschissen aus, Nummer 28.“ Sie rümpfte leicht die Nase, als sein Lächeln nur etwas breiter werden zu schien. „Danke, das ist genau das, was der Trauzeuge ein paar Stunden vor seinem großen Auftritt hören will.“
„Das mit Diana tut mir wirklich Leid“, versicherte sie ihm, ohne auf seine Worte einzugehen, „aber dir ging’s schon vorher scheiße, also ist es zumindest nicht nur meine Schuld. Kann ich dir irgendwie helfen…?“
Ein Seufzen glitt von Lewis‘ Lippen, der sich halb zu der jungen Hexe herum wandte, ihre Hände in seine nahm und sie versuchte, so ernst wie möglich anzusehen. Dass ihm dabei das Bild ihres hübschen Gesichts immer wieder vor den Augen verschwamm, weil er zu müde war, sie zu fokussieren, bekam sie hoffentlich nicht mit. „Also noch mal von vorne. Georgia. Du heiratest heute Abend – entspann dich ein bisschen und… mach dir keinen Kopf um mich. Das ist lieb, aber du hast sicherlich andere Dinge zu tun.“ Wenn er geglaubt hatte, sie so einfach zu kriegen, hatte sich Lewis wohl geschnitten. Georgia beugte sich ein Stück vor und runzelte die Stirn. „Eigentlich bin ich ziemlich chill. Meine Ma kümmert sich um den ganzen Catering-Kram und in mein Kleid passe ich hundert Pro rein.“ Sie machte eine kurze Pause, sah ihm abwechselnd in die Augen. „Wann hast du das letzte Mal was gegessen? Lewis dein Dad kommt heute Abend, was soll ich ihm denn sagen, wenn er mich fragt, was ich Leons Trauzeugen angetan habe?“
Dieses Mal lächelte der Jäger nicht. Sein Blick huschte über den Tisch hinweg zu der anderen Seite der Halle, wo Olivia immer noch mit Niles redete. Einer der Zwillinge hatte ihm den Rücken zugewandt und sprach mit dem anderen. Sein Blick wanderte scheu über das lockige Haar, die an der Seite gestützten Hand, den leicht schief gelegten Kopf.
„Sag ihm, dass du damit nichts zu tun hast“, empfahl Lewis ihr leise. Abrupt erhob er sich, musste dabei aber die Stuhllehne umklammern, um nicht direkt wieder aus dem Gleichgewicht zu kommen. Beunruhigt sah Georgia zu ihm hinauf. „Sorry Georgia… sag ihm, ich hab’s mir selbst eingebrockt.“ Er warf nochmals einen Blick zu Olivia, die nun gerade zurück zu Iwan lief und sich lachend an seiner Taille festhielt. Ohne sein Gespräch mit seinem Bruder zu unterbrechen, zog er sie zu sich heran und drückte ihr einen Kuss auf das Haar. Lewis sah für einen Moment aus, als müsste er sich übergeben. „Ganz allein selbst eingebrockt.“
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Endstation Sehnsucht
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyDo Jan 28, 2016 4:03 pm

Es war ein Post auf twitter. Ein verdammter Post auf twitter. Ioanns Hand schloss sich fester um sein Telefon, das in den letzten paar Minuten heiß gelaufen war. Benachrichtigung über Benachrichtigung, twitter und instagram explodierten. Sein Blick schlingerte aus der verdunkelten Scheibe des Wagens, auf dessen Rückbank er nahezu zusammengebrochen war. Schneller, dachte er und starrte auf sein Handy – die einzige Notification, die er sehen wollte, stand immer noch auf null. Kein verpasster Anruf.
Wie konnte das passieren.
Er fühlte sich leer, schlimmer noch, ausgehöhlt und mit Lüge gefüttert wieder zugenäht worden. Von dem Zorn, den er zu Beginn noch verspürt hatte – als ihm klar geworden war, dass der Mann auf dem Bild, das an dem tweet hing, wirklich Lewison war, und dass das kleine Würmchen an seiner Brust wirklich sein Kind sein sollte – spürte er nichts mehr. Er hatte all die Wut getauscht gegen das Gefühl, mit voller Wucht in eine Wand gelaufen zu sein. Jeder Atemzug schien ihn zu quälen, und die Last drückte so schwer und stach im Herzen. Hatten sie sich die letzten Wochen nicht vorgemacht, alles wären Lügen gewesen? Immer, immer wieder hatte er Ausflüchte gefunden. Es konnte nicht Lewis‘ Kind sein. Er glaubte es selbst doch auch gar nicht. Und Diana – Herrgott, Diana hatte nicht mal schwanger ausgesehen. Alles ergab überhaupt keinen Sinn, weder die angebliche Freude des Quidditchsspielers über die Geburt seines Sohnes, noch die Fotos eines lächelnden Iwan, die am gleichen Tag in Paris aufgenommen worden waren. Iwan. Was trieb sein Bruder nur? Ioann war anderthalb Wochen in Australien gewesen, elf Tage. Kein Kontakt. Keine Nachricht. Kein Anruf. Er wünschte sich, er wäre niemals weggegangen, aber Niles hatte trotz seiner Erkältung weiter touren wollen. Ioann war hingeflogen, um seinen Schatz zu unterstützen, und der hatte sich drei Nächte hintereinander auf Bühnen gequält, um gestern Morgen in London einzutreffen und völlig ungesehen in ihr Apartment zu huschen, um sich aus zu kurieren. Ioann stellte sich sein Baby vor, wie er eingemurmelt in dem dekadent gigantischen Doppelbett, noch keine Ahnung von dem Sturm, den Lewison hatte ausbrechen lassen, friedlich schlief – doch mit dem Gedanken Baby landete er direkt wieder bei dem Neugeborenen, und er legte sich eine Hand in sein Gesicht, damit nicht einmal der Chauffeur seinen Ausdruck sah.
Also: kein Wort von Iwan. Ein Tweet mit einem Babybild von Lewison. Das große Schweigen von Leon und ein kranker Niles. Konnte diese mess noch irgendwie schlimmer werden? Als sein Handy daraufhin zwei Mal kurz und ein Mal lang vibrierte – von ihm abonnierte Benachrichtigungen – verfluchte er seinen Gedanken innerlich. Frustriert schaltete er das Display ein und las nur grob über die Nachricht. Priscilla, die Managerin seiner Mannschaft, hatte seinen Tweet retweeted und Glückwünsche hinzugefügt. Morgan auch. Sie bestätigen es, ging es Ioann verzweifelt durch den Kopf. Sie bestätigen es alle. Er wünschte sich, der Chauffeur würde schneller fahren. Er wünschte sich, er wäre Niles; schlafend und unwissend und noch erfüllt mit Hoffnung.

„He looks so small!“, murmelte er, das Handy am Ohr, den Laptop auf dem Schoß. Der Flieger, in dem er saß, neigte sich ganz leicht – normalerweise merkte er so etwas nicht, doch in Privatflugzeugen spürte man jedes kleinste Ruckeln. Er hatte es in Kauf genommen, um während des Fluges ungestört telefonieren zu können, und jetzt bekam er kaum einen Satz heraus, außer diesem.
„He is small. He’s tiny. He looks even more tiny when Varity holds him.“ Lewis klang aufgekratzt. Er konnte förmlich vor sich sehen, wie die blauen Augen leuchteten und die vielen kleinen Falten, die er in den letzten fünf Jahren dazu bekommen hatte, dagegen verblassten. Die Stimme des Profispielers kratzte heiser, er hatte bestimmt seit Tagen nicht mehr geschlafen. Doch Iwan machte sich keine Sorgen mehr. Jetzt nicht mehr. „He’ll look so tiddly-titchy-tiny when you hold him“, flüsterte Lewis heiser durch den Hörer, woraufhin der Wood die Augen schloss, sich gegen das Rückenteil seines Sitzes lehnte und breit zu lächeln begann. Endlich. Endlich konnten sie über so etwas sprechen. Er konnte es kaum erwarten, in London anzukommen; er konnte es kaum erwarten Lew zu sehen, und natürlich Varity und das Baby.
„By the way, they’ll bring Diana for tonight“, informierte sein Liebster ihn noch knapp. Er klang direkt weniger begeistert, sondern nun genau so, wie er auch auf dem Foto aussah, das noch immer auf Iwans Laptopbildschirm leuchtete; erschöpft und etwas abwesend. „Priscilla wants to get some pics taken of us running around. Not with the baby, just the two of us.“  Iwan bemühte sich, nicht sarkastisch zu klingen, aber stattdessen klang er verbittert, was es nicht gerade besser machte. „Cause the so-called mother has time to tour through the city, together with Daddy cool, and nevermind their child.“
Lewis lachte leise. „You know exactly the Daddy-cool-tweet wasn’t mine“, gab er zurück, räusperte sich und klang wieder ernster. „They haven't decided about when to publish the pics. They want them on storage.“
Das gefiel Iwan auch nicht. Er würde heute Abend das Baby sehen. Er würde sich bei Varity bedanken. Er wollte Lew in die Arme nehmen, seinen Lew, den er jetzt zwei Wochen lang nicht gesehen hatte. Paris war schön gewesen, und wichtig, doch der Gedanke daran, dass Lewis und er sich das letzte Mal auf Niles‘ Geburtstagsfeier gesehen hatten, erinnerte ihn mal wieder daran, wie sehr er den frisch Vater-gewordenen vermisste.
„I can’t wait to see you“, murmelte er in das Telefon. Sein Blick huschte aus den Fenstern des Fliegers, sehnsüchtig.
„I know love“, beruhigte Lewis ihn mit einem Lächeln in der Stimme. Es war ungewöhnlich, dass sie ihre Rollen so tauschten; normalerweise war es immer Iwan, der ihm gut zureden musste. „I miss you too. The whole day was so exhausting and I just wanted you to be by my side. But we’ll be together soon. You and I and the little lad.”
Iwan musste lächeln. “And we can finally tell Ioann and Niles.”

“I’ll simply kill him”, überlegte Ioann laut, während er sich das Haar aus dem Gesicht strich. Der Leere war wieder Wut gewichen – ungefähr an dem Punkt, an dem er alles Niles erzählt und der angefangen hatte, zu weinen. Wirklich. Zwanzig Jahre alt, und Tränen vergossen wie ein kleines Kind. „B-bu‘ a-at-s n-no- r-r-igh!“, hatte er schluchzend gejammert. Iwan und Lewis gehörten zusammen. Seit Wellington. Ihre Tattoos. Die Art und Weise, wie sie sich ansahen. All die little things, die sie ein halbes Schuljahr lang durchgezogen hatten, weil Iwan irgendwo her so viel Verständnis und Geduld genommen hatte. Die kläglichen Versuche Priscillas, sie voneinander fern zu halten, während Oliver schon lange aufgegeben hatte. Das Model, das so getan hatte, als wäre sie Iwans Freundin und Lewis‘ heftige, beinahe schon erschreckende Reaktion darauf. Sogar die Sache mit Olivia. All die Geschichten, die sich erzählt wurden. All die Menschen, die daran glaubten. Und Niles, stammelte er in Ioanns Armen unter Tränen, gehörte dazu. "Since foreva". Er hatte ihn genauso gefunden, wie er es sich vorgestellt hatte, ziemlich verschwitzt und mit zugeschwollenem Hals, zusammengerollt in Ioanns Bettdecke und zwei seiner Pullover übereinander gezogen. Der Wood hatte ihm die Stirn gekühlt, Tee gekocht und die Haare gewaschen; im Sitzen, im Bett. Und dann hatte er es ausgesprochen. Lewis. Das Baby. Das Bild. Und Niles hatte ihn nicht verstanden. Und Niles hatte sich an ihm festgehalten. Und Niles hatte geweint. Überschwemmt von der Hilflosigkeit seines Schatzes war auch Ioann immer wehmütiger geworden; hatte seinen Sturkopf ausgeschaltet und versucht Iwan anzurufen, doch es war durchgehend besetzt, und dann machte er sich erstrecht Sorgen.
Und jetzt waren sie hier, Ioann hinter dem Steuer, die Hände so fest darum geschlossen, dass seine Knöchel weiß hervor traten. „Ya won't“, nuschelte Niles und schüttelte knapp den Kopf. Er hatte ihn in einen Onesie gestopft, ihn in eine Decke gewickelt und bis zum Auto getragen. Der Australier knabberte auf seinen Hustenbonbons herum, nervös und mit nach wie vor tränenden Augen. Er wollte nicht, dass Ioann mit Lewis stritt. Aber er wollte auch nicht tatenlos zusehen, wie Lew alles revidierte, was in den letzten Monaten passiert war. Nicht einmal mit ihm, Niles, seinem besten Bro (!!) hatte er über die Baby-Geschichte jemals offen gesprochen. „I’ jus… neva looked likeitts real“, flüsterte er mit halb erstickter, verschnupfter Stimme. „All da pics n trouble roundit. He wouldn‘ do somethin‘ like at, wouldee?“ Der glasige Blick aus den blauen Augen huschte verunsichert zu Ioann herüber, welcher nur geradeaus starrte. Der Wood kam sich vorgeführt vor; wenn dieses Baby tatsächlich echt war, wenn es Lewis‘ war, warum hatte der dann nie enthusiastisch darüber gesprochen? Warum hatte er sich nicht mal ihnen, seinen verdammt noch mal besten Freunden, anvertraut?
“Yeh well, obviously it’s an exciting time righ' now“, waren die Worte gewesen, die einzigen Worte, die Lewis gegenüber einem Interviewer jemals konkret über dieses Baby verloren hatte. Ohne dabei excited auszusehen, sondern eher völlig fertig vom Spiel. Sie hatten ihn darauf angesprochen, im November bei dem Geburtstag der Woods (“I have no idea mate, she tells everyone she’s pregnant, so what am I supposed to do - can't confirm anything, cannot deny it at all“), im Dezember bei Niles‘ Ehrentag (“seriously, I’m not allowed to talk 'bout it, not even to you lads“). Daraufhin hatte sich Iwan nach Paris abgesetzt, und Lewis war in eine nicht enden wollende, tägliche Flut von Paparazzi-Bildern geschleudert worden. Es war zu verrückt werden. Er hatte nie etwas so eindeutig vermeiden wollen, wie das Breittreten seines Privatlebens, und er hasste Paps, er hatte sie schon immer gehasst, sogar als sie nur auf Niles scharf gewesen waren. Plötzlich schienen sie ihm überall hin zu folgen und er versuchte nicht einmal, sie abzuwimmeln?
“Well IF it’s real, I’m totally gonna kill him“, brummte Ioann, der den Wagen um die Ecke setzte. Lewis war besser zuhause, sonst würde er ihm das verdammte FBI an den Hals hetzen.
“I… I wonda’ed…. does ‘at mean he chea’ed on Iwan ‘n summa?”,  flüsterte Niles eingeschüchtert, doch der andere ruckte nur mit dem Kopf. “They were in a break that time. Lewis nearly exploded cause of all the pap-bullshit and Iwan had Olivia. But EVEN IF – DIANA?! A BABY?” Er hatte ernsthafte Mühe, den Wagen anzuhalten.

Die Hintertür war nur für Menschen, die wussten, wo sie war. An der Hintertür klingelten keine Paparazzi. An der Hintertür klingelte nicht einmal Diana, aber sie war schon vor zehn Minuten gekommen und wartete jetzt gerade, Kaugummikauend und sich gelangweilt die Fingernägel betrachtend, darauf dass Lewis fertig wurde. Iwan runzelte leicht die Stirn, während er die Tür aufschloss. Er hatte da so ein Gefühl, aber…
“I’ll open it!”, rief Lewis, der gerade aus dem Badezimmer kam. Er sah nicht mehr ganz so müde aus, außerdem hatte er sich ein bisschen den Bart gestutzt. Sein Blick wanderte keine Sekunde zu Diana herüber, er streichelte nur im Vorbeigehen Iwans Unterarm, ehe er den Größeren außerhalb des Türsichtfeldes schob und öffnete.
“Lewison“, hörte Iwan eine bekannte Stimme knurren – und bevor der Sportler etwas sagen konnte, hatte sich Ioann bereits ins Zimmer geschoben. “Oh Jesus Christ, you’re seriously here.“ Er hatte Diana entdeckt. Iwan konnte sehen, wie der Gesichtsausdruck seines Ebenbild von einfacher Wut zu flammendem Zorn und bodenloser Enttäuschung wechselte. “Why“, knurrte er tonlos und riss den schönen Kopf herum zu Lewis. “Why are you doing this to him.“
Später könnte Iwan nicht mehr sagen, wen sein Bruder damit gemeint hatte – ihn oder den schon wieder weinenden Niles, der vollkommen zerknautscht durch die Tür geschlüpft kam und Lewis und Diana ansah, als hätte er den Glauben an die Schwerkraft verloren. Doch Iwan wartete überhaupt nicht darauf, dass Ioann spezifischer wurde, sondern trat aus dem Schatten direkt auf seinen Zwilling zu und nahm ihn in dem Arm. “Shsh, Ioanni, it’s all good“, flüsterte er dem geschockten Bruder ins Ohr. Er murmelte sogar einige Worte auf Russisch, ehe er sich Niles zuwandte, leicht in die Knie ging und den heulenden kleinen Kloß an sich drückte. “Sweetling, stop crying, everything’s alright!“ Er lachte leise und streichelte dem verschnupften Sänger durch das blonde Haar; erhob sich dann, um wieder Ioann in die Arme zu schließen, der beinahe so aussah, als würde er gleich auseinander brechen. “What the… hell is going on“, stammelte der unwesentlich Ältere. Lewis, der verkniffen in sich hinein lächelte, als er die beiden Brüder so sah, legte seine Hände auf Niles’ Schultern. “Hey bro. Common, look at me. It’s okay.“
Aber es war nicht okay. Zumindest nicht für Ioann. Sein Bruder konnte ihn noch so breit und erleichtert anlächeln, er verstand es einfach alles nicht.
“Clare, they want us to go outside now“, schnarrte Diana dazwischen. Lewis wuschelte Niles noch mal über den Kopf, dann nahm er widerwillig seine Jacke in die Hand. Iwan warf ihm einen kurzen, liebevollen Blick zu; Diana blendete er völlig aus. Sie ignorierten sich mittlerweile auf stummem Einverständnis. “Don’t take to long love“, murmelte Iwan noch, verzichtete aber auf eine Berührung, da sich Ioann immer noch an ihm festhielt. Er sah den beiden nach, dem Vater und der angeblichen Mutter, ehe er dem zutiefst verwirrten Blick aus den grünen Augen seines Gegenübers begegnete.
“I guess it’s time for you to meet Varity“, murmelte Iwan und küsste seinem Bruder die Stirn. ”I am so terribly sorry for all of this. But it’s the biggest fake we ever went through, and it’s only five people who know about that.”

Varity stellte sich als eine große, dunkelhaarige Frau mit schönen Wangenknochen und leichten Locken heraus. Sie hatte noch immer einen kleinen Babybauch, der ihre makellose Figur ansonsten aber nicht entstellte. Ihre Augen waren allerdings blau, stellte Ioann fest, und ihre Finger nicht so lang und dünn wie Iwans. Ihre Stimme war sanft und dunkel, sehr angenehm zum zuhören und fast noch angenehmer, wenn sie leise sang. Singen tat sie für es. Das kleine Wesen, dessen Vater Lewis war – genetisch zumindest.
“So you… PAY Diana through all of this? Do you have an actual idea about how unsafe you planned it?! What if his management found out, what if- …”, begehrte er ein letztes Mal auf. Man konnte diesem Modest-Mädchen nicht trauen, das hatten sie doch schon hundert Mal bewiesen bekommen!
“She signed a contract. Prisc saves our back facing the management… even though we’re paying her for that one too.” Iwan lächelte und fuhr seinem Brätchen durch das Haar. ”Ioanni, see. If even you didn’t find out, how would anyone else do so?”
Gut, das war ein Punkt. Trotzdem. Diese ganze Sache… war…
“Planned since we found Varity and her only requirement was to stay undercover. We talked to Diana and Priscilla." Er schien kurz zu überlegen, ob er etwas vergessen hatte. Als er den Blick seines Bruders auffing, huschte ein schuldbewusster Schatten über sein Gesicht. “I’m so sorry love. Please. You have to believe me, I would have said something, but until November we didn’t even know if the baby was healthy at all.”
”’nd Olivia?”, flüsterte Niles’ heisere Stimme vom Sofa aus. Iwan zuckte die Achseln. “A stunt. She knew it. She's a lesbian by the way.” Ioann schüttelte den Kopf. ”I should have known it. Means, I should have SEEN it.”
Iwan lächelte nur weiter, schüttelte ebenfalls den Kopf, streichelte sein Haar. “It’s over now. They’ll keep publishing pictures of Lew and her, but they have no idea at all. And I’ll disappear from screen for a while. Take care of Varity and this little sweetling.” Sein Gesichtsausdruck, als er sich der Wiege zuwandte, war das niedlichste und liebevollste, das Ioann seit langem gesehen hatte. Er konnte es immer noch nicht fassen.
“So you’re having a baby“, schlussfolgerte der unwesentlich Ältere nochmals, ein für alle Mal.
"You're dads now", fügte die große Frau weich lächelnd hinzu.
“You said it, mates“, antwortete der grinsende Lewis, der gerade zur Tür hereingeschlüpft kam, Iwan in die Arme nahm und ihm einen Kuss an den Hals drückte. Er reichte Ioann die Hand. “Common, meet the little lad.“
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyDo März 31, 2016 3:50 pm

#AU - "GOT THESE SCARS ON THE SAME GROUND"


Leon kennt Lewis, seit er denken kann. Zumindest glaubt er das. Er kann sich an keine Zeit erinnern, in der Lewis nicht da war – nur an eine, in der er ihn noch bei seinem Vornamen genannt hat. Clare. Das hat sich schon in der zweiten Klasse geändert, hauptsächlich, weil sie ein Mädchen mit einem sehr ähnlichen Namen in die Parallelklassen bekommen hatten, was die Verwechslungsgefahr um 90 Prozent ansteigen ließ. Claire Roseberry wurde dann sogar Leons erste Freundin, aber das war wesentlich später, schon in der fünften Klasse. Es war damals seine Idee, die beiden bei ihrem Nachnamen zu nennen – Lewison und Roseberry. Lewis und Rose. Die Lehrer fanden das gar nicht so lustig. Lewis‘ Mutter auch nicht. Sie schimpfte sogar mit Leon, weil es seine „stumpfsinnige Idee“ gewesen war. Leon war sich keiner Schuld bewusst.

„But his name IS Lewison“, murmelte er mit leicht rosa gefärbten Wangen und starrte verlegen auf den Fußball, den Lew unter seinem dünnen Arm geklemmt behielt. „And Lewis sounds much more like him!“
Die Mutter seines besten Freundes schüttelte den Kopf. „You’re KIDS, you don’t call each other by your last names. That’s something for us.” Sie zeigte auf sich und ihren Mann, der nur leicht die Stirn runzelte und seine Zeitung ein wenig höher hob. „For adults.“ Ihrer Ansicht nach würden die Jungen schon schnell genug in das Alter kommen, in dem man sie mit dem Nachnamen ansprechen musste – kein Grund, damit schon als Zweitklässler zu beginnen. „And Clare’s such a pretty name.“ Sie wandte sich zu ihrem Sohn. „Seriously, don’t you start to support this.“
Aber Lewis dachte überhaupt nicht daran, seinem besten Kumpel in den Rücken zu fallen. Bis er Roseberry kennen gelernt hatte, war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie mädchenhaft sein Vorname eigentlich klingen musste. Unwohl ließ er den Ball auf den Boden fallen. „Uhm, well… I already… did…“, begann er unwohl vor sich hin zu murmeln. Seine Mutter bemerkte natürlich, dass er ihrem Blick auswich. Trotzdem öffnete sie die Haustür und deutete mit einem resignierenden Seufzer nach draußen. „At least come back for dinner in time.“

Es dauerte nicht einmal zwei Monate, da nannten alle von Lewis‘ Freunden ihn bei seinem Nachnamen. Die Spitznamenfindung lief auf Hochtouren, neben Lewis, Lew und Lewie waren auch Lewson, Levi und Lewo ziemlich beliebt. Er hatte das Pech, dass Lewemon gerade dann kursierte, als die Wood-Zwillinge in ihre Klasse kamen. Das war etwas besonderes. Erstens, weil es mitten im Schuljahr passierte – im November – und zweitens, weil sie Russen waren. Drittens und letztens ergab sich mit dem Wort Zwillinge - die beiden Jungen, die ihnen als Ioann und Iwan vorgestellt wurden, sahen haargenau gleich aus.
Die ersten Wochen fiel es jedem in der Klasse schwer, so richtig warm mit dem Neuzuwachs zu werden; aber je besser ihr Englisch wurde und je häufiger man sie lachen sah, umso einfacher wurde der Umgang. Lewemon und Leon brauchten ganze drei Anläufe, um die beiden das erste Mal nach einen Fußballmatch zu fragen.

„So do you, - uhm – play?“, wollte er wissen, während einer der beiden Brüder seinen Ball genauer besah. Das war seltsam. Er hatte sich noch nie dafür geschämt, dass sein Lieblingsfußball immer ein bisschen schmutzig war und an der einen Stelle die Farbe bereits abblätterte. In den Händen dieses Woods wirkte er beinahe eklig – vielleicht, weil die beiden Jungen immer sehr saubere Kleidung trugen? Der Zwilling hob den Kopf und lächelte breit, während er – ohne hinzusehen – den Fußball zu seinem Bruder warf, der ihn fing und sich ebenfalls ansah.
„Chudley, mh? You like this club?“, fragte er zurück, während Leon aus dem Schulgebäude gerannt kam, irgendwas in seiner Schultasche klappernd und die braunen Locken wild zerzaust. „Eyyyy, ye don’t thROW a FOOTball!“
„Yeah“, antwortete Lewis. Sein Blick huschte etwas beunruhigt zu seinem Ball. „So, do you? Play?“
„Yes, let’s play“, bestätigte der Wood mit dem Ball in der Hand und warf ihn wieder zurück zu seinem Zwilling. Dieser hob allerdings das Knie, anstatt die Hände, und spielte die Kugel direkt nach oben in die Luft. Sein Grinsen wurde breiter. „Oh, it’s a good ball! Yes!“

Später stellte sich dann heraus, dass der Vater der Woods Fußballtrainer ist – aber Lewis und Leon wussten das zu dem Zeitpunkt eben nicht. Die Woods waren trotzdem nicht viel besser als das eingespielte Duo. Heute behauptet Leon, dass, wenn die Zwillinge sie damals haushoch geschlagen hätten, sie wohl niemals Freunde gewesen wären. Das Kräfteverhältnis war aber einigermaßen ausgeglichen, und so wurden sie Freunde. Irgendwie. Es war leicht, sich miteinander zu befreunden, wenn man nur einen Katzsprung voneinander entfernt wohnte: Leon lebte mit seiner Mutter in der alten Hütte am Waldrand, Lewis mit seiner Familie in der Mitte des Dorfes und die Woods in der Villa direkt am Anfang des Neubaugebietes von Kingsbridge. Wenn Leon und Lewis morgens zur Schule radelten, holten sie die Woods unterwegs ab. Das war auch nicht von Anfang an so, kristallisierte sich dann aber irgendwann heraus. Es gab einige Schlüsselmomente, auf denen ihre Freundschaft ziemlich fest stand. Beispielsweise der Abend, an dem Lewis krank war und Leons Mutter verreisen musste. Statt zu seinem besten Freund ging Leon also zu den Woods und durfte dort ein Wochenende übernachten. Der Tag, an dem Lewis mit einem Fußball eine Scheibe eingeschossen hatte und die Wood-Zwillinge samt Leon vier Stunden auf ihn einredeten, bis er endlich versprach, den Erwachsenen nichts davon zu erzählen. Der Tag, an dem Iwan und Ioann über den Schulhof flanierten und Roseberry ausrichteten, dass Leon an ihr interessiert war. Der Tag, an dem Lewis von seinem Vater ein Teleskop geschenkt bekommen hatte und die vier Jungen die ganze Nacht lang auf ihrer Terrasse gestanden und in den Nachthimmel gestarrt hatten, bis ihre Finger steif und ihre Lippen blau gewesen waren.    

„We’ll get a new one, another boy“, berichtete Lewis mit einem breiten Grinsen, kaum dass er auf das Trampolin geklettert war, das im gigantischen Garten der Woods stand. Er trug noch seine Schuluniform, das „Klassensprecher“-Abzeichen prangte bedeutsam an seiner Brust. Er hatte zwar die Anweisung bekommen, niemandem etwas zu erzählen, aber Leon und die Woods hatten ihn schon so weit verdorben, dass er sich daran nicht mehr wirklich hielt. Außerdem waren das hier seine besten Freunde. Natürlich erzählte er ihnen von…
„Niles Shutterworth from – wait for it – Australia.“ Grinsend blickte er in die Runde. Die Woods – einträchtig auf dem Trampolin hockend – hoben zeitgleich ihre Blicke und brachten es zustande, synchron „you serious?“ zu sagen. Leon machte ein knarzendes Geräusch. „An Auuuussie. Beware, their accent’s TERRIBLE.“ Sein Blick huschte zu Iwan und Ioann, ehe er die Stirn runzelte. „Or – maybe – well, can’t be worse than yer’s, righ‘?“ Iwan streckte ihm daraufhin die Zunge heraus, während Ioann sich mit einem grinsenden Augenrollen begnügte. Sein Blick huschte wieder zu Lew, der sich nun auf dem Trampolin ausstreckte und die Arme hinter dem Kopf faltete. „When?“, wollte er wissen. Iwan lehnte sich ein Stück zu ihnen herüber. „Why?!“ Leon lachte schnaubend.
„Next month. They told me his mom lost custody of him and now he’ll live at Mr. Melone’s place.” Das waren Neuigkeiten. Iwan runzelte die Stirn. Mr. Melone war ihr Musiklehrer, der gemeinsam mit seiner Frau und ohne Kinder nahe an der Schule in Kingsbridge lebte. „What does Mr. Melone have to do with an Australian boy?”, wunderte er sich. Daraufhin konnte Lewis nur die Schultern zucken. Er zog seinen Blazer aus und schob ihn unter seinen Schädel, als Kopfkissen. Der Himmel über ihm war strahlend blau, ein wirklich guter Tag in Septembers letzten Zügen. „Adopted…? No idea. Anyway, the want me to be his… pal. So I’ll do a lot of mentor-ish stuff with him.” Lewis seufzte, ehe er die Augen schloss, und die Woods grummelten verstimmt. Leon machte gar kein Geräusch, woran man erkennen konnte, wie sehr ihn etwas nervte. „Maybe he’s nice“, schlug Ioann vor, aber Leon würgte ihn direkt ab. „Can’t be nice if he steals our bro.“

Sie verbrachten nicht nur die Wochenenden miteinander. Sie waren jeden Tag zusammen. Mit den damals noch kurzen Beinen der Jungen brauchte man zu Fuß eine gute Stunde von Churstow nach Kingsbridge, doch das war keine Strecke, welche die Woods oder Lewis und Leon nicht mal auf sich nehmen würden. Oft wanderten sie einfach nur über die Felder. Es gab alte Bahnschienen, auf denen sogar noch ein verlassener Wagon stand (Lewis‘ Mutter hatte ihnen verboten, hinein zu gehen, doch als sie in der fünften Klasse waren, brachen sie zu viert diese Regel. Seit dem kletterten sie ständig darauf herum). Es gab ein Baumhaus, das von den Jungen gebaut worden war, die vor Leon und seiner Mutter in der Hütte am Wald gewohnt hatten. Es gab einen ziemlich modrigen Fluss, mit einer ausgesprochen verrosteten Brücke. Das war ihr Lieblingsplatz. Aus irgendeinem Grund konnten sie stundenlang darauf herumwandern. Sie suchten sich lange Äste, um im modrigen Wasser zu stochern und banden Schnüre an Ruten, um Angeln zu imitieren. Ein Mal schoss Leon den Fußball direkt in die Mitte und sie verbrachten Stunden damit, aus Stöckern und Schnüren eine Art Kescher zu bauen, um ihn wieder heraus zu holen. Als sie in die siebte Klasse kamen, behaupteten die Zwillinge, dort Blutegel gefunden zu haben. Sie mieden die Brücke so lange, bis Ioann eines morgens in den Geographie-Unterricht gestürmt kam und verkündete, dass es Kaulquappen gewesen waren. In der achten Klasse fanden die Jungen ein ziemlich verrostetes Fahrrad, das zu drei Viertel im Flussbett eingesunken war, und brauchten ein ganzes Wochenende, um es heraus zu ziehen. Kurz vor den Sommerferien der achten Klasse trennte sich Leon von Rose. Wenn sie nicht vorher schon viel aufeinander gesessen hatten, ab diesem Zeitpunkt waren die vier unzertrennlich.

Es war diese Zeit, in der Lewis das erste Mal bemerkte, wie unendlich gerne er sie hatte – seinen Blutsbruder (in der Fünften hatten sie ihre Daumen an einem Nagel des verlassenen Güterwagons aufgerissen und aneinander gedrückt. Als Lewis‘ Mum davon Wind bekommen hatte, war sie mit ihnen beiden direkt ins Krankenhaus gefahren. Glücklicherweise hatte niemand eine Blutvergiftung), dessen hohle Kommentare ihn immer wieder zum Lachen brachten. Ioann, der immer eine noch spitzere Antwort auf der Zunge hatte und es nicht lassen konnte, ihn auf Falten und herausguckende Schilder und schlampig eingesteckte Hemden hinzuweisen. Und Iwan, der immer über alles hinweg lächelte und ihnen allen ständig in den Haaren herum pfuschte.

„Where’s your bro?“, erkundigte sich Lewis leicht irritiert, als er zu Iwan aufschloss, der gerade seine Fußballschuhe aufgemacht und noch mal fester zugeschnürt hatte. Der schlaksige Junge mit dem Lockenkopf hob leicht den Blick.
„Mr. Calder wanted him to stay, guess it’s something about the lineup.” Iwan stand auf und streckte sich ein bisschen, ehe er sanft zu lächeln begann. „I’m so glad he finally decided to join your team. He’s really good, isn’t he?”
Lewis nickte grinsend. Er strich sich seinen Pony zur Seite – etwas, das er sich irgendwie angewöhnt hatte, seit Iwan ihm andauernd die Frisur zu richten begann – und ließ den Blick den Weg zum Fußballplatz entlang zurück wandern. „Yeah. I’m happy about it too, we need fullbacks like him.” Er betrachtete die anderen Jungs, die langsam den Weg zu ihnen herauf getrottet kamen. Ganz vorne gingen Shariv und Fetchburgh, zwei Zehntklässler, die er beide nicht besonders gut leiden konnte. Es nervte ihn, dass sie auch im Team waren und immer einen auf dicke Hose machten. Mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen sah er wieder zu Iwan.
„You could join as well, you know? You’re a great fullback”, stellte er neutral fest. Es war ihm ohnehin ein Rätsel, warum Ioann sich endlich dazu entschieden hatte, der Schulmannschaft beizutreten, und Iwan lieber am Rand blieb. Der unwesentlich jüngere der beiden Lockenköpfe schüttelte diesen.  
„Actually I prefer-…“, begann er, wurde dann aber von dem Grölen der beiden Zehntklässler unterbrochen. Sie kamen direkt auf Iwan zu.
„Yo Moscow, ‘s true yer replica’s goin’ to play for us?”, rief Fetchburgh. Der stämmige Junge marschierte auf Iwan zu, als wäre er kurz davor, gegen ihn zu laufen. Iwan machte verunsichert einen Schritt nach hinten – normalerweise kamen ihm andere Menschen nicht einfach so zu nahe. Die Woods hatten sich innerhalb der Jahre zu allseits als sympathisch, umgänglich, wohlerzogen und charmant empfundenen Jungen entwickelt. Gerade in seiner und den unteren Klassenstufen gab es eigentlich niemanden, der Iwan oder seinem Bruder als unsympathisch aufgefallen war. Fetchburgh allerdings wirkte geradezu bedrohlich. Der Ältere ließ seine Knöchel knacken. „‘s cuz yer daddy’s a trainer, righ‘? Cuz yer daddy wants the school to put him in, huh? I’ll-…”
Weiter kam Fetchburgh nicht. In diesem Moment machte Lewis einen waghalsigen Schritt nach vorne und schob sich so dicht an den Zehntklässler heran, dass der buchstäblich zusammenzuckte und wie erstarrt stehen blieb. Er runzelte die Stirn. Lew, der genau so groß war wie der stämmige Junge, hatte die Hände zu Fäsuten geballt und links und rechts an seine Hüfte gepresst. Er schenkte Fetchburgh einen verachtenden Blick, ehe er sich umwandte und Iwan an den Schultern nahm, um auch ihn umzudrehen und von dem Älteren weg zu drücken. „Shut the fuck up, Fetch“, mahnte er über die Schulter und warf ihm einen zorningen Blick zu, „and leave the Woods alone, you stupid fucking idiot!“ Er zog den verunsicherten Iwan noch ein Stück weiter, bis sie bei den Fahrradständern angekommen waren, dann ließ er zögernd die Schultern des gebürtigen Russen los.
„Are you alright?“, fragte er ihn besorgt. Iwan sah nicht verängstig aus, sondern nur etwas überfordert – verdattert, um genau zu sein. Er hatte schon immer gewusst, dass Fetchburgh sie nicht leiden konnte, aber dass er richtig aggressiv werden würde, hatte sich Iwan bisher nicht vorstellen können. Vielleicht lag es daran, dass Ioann nicht in der Nähe gewesen war.
„I…think so. Thanks Lew.” Sein Blick wanderte etwas unbeholfen in das vor Wut blass gewordene Gesicht seines Freundes.
„Fetchburgh’s such a moron“, wetterte Lewis leise, „he’s a good striker and everything, but Jeeses, what a fuckhead.” Als er den nach wie vor hilflosen Blick Iwans registrierte, legte er ihm wieder eine Hand auf die Schulter.
„Hey. Don’t think ‘bout what left his mouth, he’s just stupid, that’s the story.”  Iwan blinzelte noch zwei Mal, dann schien er sich zu fangen. Dankbar lächelte er zu Lewis hinauf. Es war ein seltsamer Moment, die ungewohnte Zweisamkeit zwischen ihnen, das warme Glühen, das Lewis Finger auf seiner Schulter hinterließen. Ihre Blicke verwoben sich für einen besonders kräftigen Herzschlag miteinander, und als Iwans Mundwinkel sich weiter verzogen, spürte Lewis, wie seine Kehle ganz trocken wurde. Ohne zu zögern streckte der Wood-Junge seine freie Hand nach Lewis‘ Haar aus und strich eine verirrte Strähne beiseite.
„Thanks for protecting me“, bedankte er sich mit butterweicher Stimme. Lewis unterdrückte ein Schaudern. Wie seltsam – eigentlich war er doch daran gewöhnt, dass Iwan ihm ständig die Frisur richtete. Zögernd nahm er seine Hand von dessen Arm.
„Uhm- yes“, machte er etwas aus der Bahn geworfen. Sein Blick flackerte den Weg hinab und er bemerkte den Zwilling seines Gegenübers, der immer näher kam. „Look, there’s Ioann. Let’s run back or Mrs. Bell’s going to give me an hour’s detention again.” Sie beeilten sich, zurück zu kommen, und Iwan erzählte Ioann erst am Abend von dem Vorfall.

Den ganzen Sommer über musste Lewis an diesen Moment denken, an dem Iwan und er einander so tief in die Augen gesehen hatten. Er hatte so etwas noch nie gespürt – dieses Flattern in der Brust, sein heftig schlagendes Herz und das Verlangen, Iwan Schulter nicht mehr loszulassen. Oder Iwan überhaupt nie wieder loszulassen. Zugegeben, dass sich Leon von Rose getrennt hatte, lenkte sie alle ein wenig ab. Ursprünglich hatten die Freunde geplant, gemeinsam ein Ferienlager zu besuchen, doch Mrs. Price fand es zu teuer und Mrs. Lewison machte sich Sorgen, sie könnten verloren gehen. So taten die Freunde, was sie immer machten – trafen sich jeden Tag am Fluss, im Garten der Woods, auf den Schienen. Es war ein trockener Sommer, das Gras war schnell zu Gestrüpp geworden und der Schatten, den die Bäume spendeten, bot kaum Linderung gegen die Hitze. Sie waren so viel zusammen, dass sie kaum bemerken, wie sie sich zu verändern begonnen – dass die Woods mittlerweile größer waren als Lewis, dass Leon immer mehr Muskelmasse aufbaute, all solche Dinge. Sie waren von morgens bis abends draußen, kein Tag wurde langweilig. Wenn es zu heiß war, um überhaupt irgendwie zu existieren, legten sie sich in den Schatten des verlassenen Wagons in einer Reihe auf die Schienen und warteten darauf, dass ein Windzug vorbei kam. Meistens kam keiner, und sie bleiben einfach liegen, zufrieden und ohne Verpflichtungen und ohne Sorgen und miteinander.

Lewis‘ einziges Problem war, dass sie immer alle vier beieinander waren. Sie fuhren zu viert ins Freibad, sie übernachteten auf dem Trampolin der Woods im Garten, sie grillten auf der rostigen Brücke – aber es waren immer sie vier. Er hatte keine Chance, Iwan einmal alleine zu erwischen und herauszufinden, ob es sich immer noch so merkwürdig und aufregend und gut anfühlen würde, wenn er ihm in seine grünen Augen sah. Da Leon sich von Rose getrennt hatte, schlief er fast jeden Abend bei Lewis (oder Lewis bei ihm, aber anderes herum war es Leon lieber, weil Mrs. Lewison gut kochen konnte und keine Ausland-Telefonate nachts um halb vier führte). Er bemerkte, dass irgendwas anders zwischen seinem Blutsbruder und dem einen Teil des Wood-Doppels war, auch wenn man es Lew mehr anmerkte als Iwan. In der letzten Woche der Sommerferien fuhren die Zwillinge mit ihren Eltern nach Russland, um die Familie ihrer Mutter zu besuchen. Leon nutzte die Zweisamkeit, um seinen besten Freund auszuquetschen, und brauchte tatsächlich drei Versuche, bis er ihn zum Reden bekam.

„What does that even mean, different“, erwiderte Lewis mit einem Tonfall, der klang, als wollte er Leon aufziehen. Er zog die Augenbrauen nach oben. „Do you have an idea how stupid that sounds?“ Sie saßen auf Lewis’ Balkon, barfuß, eine sanfte Sommerbrise zog vorbei. Der Himmel über ihnen war Schwarz, doch sie warteten auf die ersten Sterne, um das Teleskop zu benutzen. Jeder von ihnen hatte eine Tüte Cracker zwischen den ausgestreckten Beinen und einen Haufen wilder Gedanken im Kopf.
„Do you have an idea how you look at him?“, konterte Leon und schüttelte seinen Kopf. Er hatte sich die Locken abgeschnitten, ganz kurz, und er sah damit beinahe grimmig aus. Lewis ließ seine Cracker-Tüte sinken und starrte seinen Blutsbruder an.
„Well… no. Actually I don’t.“ Er wirkte verstimmt, aber dieses Mal ließ sich Leon nicht davon abbringen zu bohren. Er konnte doch sehen, dass Lewis irgendwie… anders mit Iwan umging. Nachdem er erst einmal Lunte gerochen hatte, beschloss Leon, immer deutlicher darauf zu achten, und ja – ohne jeden Zweifel. Etwas war im Busch.
„Like… I don’t know. Like he’s a bloody miracle to you. All out of sudden.” Leon zuckte die Schultern. Lewis starrte nach vorne, blinzelte nicht.
„Bro, …to be honest, I feel like you look at him like Rose looked at me.” Als Lewis nicht reagierte, nahm Leon einen Cracker aus seiner Tüte und warf ihn gezielt in Lewis’ Haare.
„Hey!“, beschwerte der sich und schüttelte seine Frisur aus. Dann streckte er sich, seufzte, lehnte sich weit nach hinten. Eine ganze Weile schwiegen sie. Schließlich drehte Lewis den Kopf zur Seite. „‘s that a bad thing?“
Leon zuckte wieder mit den Achseln. „Why?“
Sein bester Freund drehte den Kopf wieder nach vorne und starrte in den schwarzen Himmel. Er dachte an Iwan und daran, wie er ihn unbedingt zum Lachen bringen wollte, immer und immer wieder, bis die tiefe Stimme des Wood kratzig war und seine blassen Wangen rot glühten. Unwillkürlich verzog er die Lippen zu einem naserümpfenden Grinsen.
„Htttch, dunno. Cause he’s a friend.“ Ein Herzschlag lang war Stille, dann sagte Leon, was sie beide dachten.
„Cause he’s a boy.“
Es vergingen bestimmt zehn Minuten, bis einer von beiden wieder etwas sagte. Leon saß einfach nur da und starrte Lewis an, und irgendwann starrte er seine Cracker an, und irgendwann fing er an, sie zu essen und wartete darauf, dass Lew wieder das Wort ergriff. Der saß immer noch einfach weit zurückgelehnt, den Kopf in den Nacken und den Blick nachdenklich auf seinen Stern gerichtet. Er fühlte sich nicht mal schlecht bei dem Gedanken, dass Iwan ein Junge war. Oder dass er ihn mochte. Aber normal war das nicht?
„Honestly Lewso, I don’t think anyone would mind”, murmelte Leon schließlich. Er hatte den Mund noch voler Cracker und er sah Lewis nicht an, aber dieser fühlte sich trotzdem ziemlich erleichtert. Er sah zu Leon.
„And you?“
Wieder zuckte Leon die Schultern. „Mh, no.“ Er erwiderte den Blick seines Blutsbruders. „I don’t care who you like. I mean… I do care, because you shouldn’t like a mental fuckhead, but, uhm. Like. Iwan’s great? So why how could I mind?“
Sie sahen einander an und grinsten. Dann aßen sie ihre Cracker.

Und schließlich wurde es August, und sie kamen in die neunte Klasse, und Lewis wurde wieder Klassensprecher, und es wurde September, und Lewis musste in die Konferenz, und er hörte von Niles. Dem Australier. Keiner von ihnen hätte damals gedacht, dass dieser kleine, blonde Rabauke ihre Freundschaft nicht auf die Probe stellen, sondern das Band zwischen ihnen sogar noch stärken würde. Sie alle hatten keine große Lust auf eine Jungen, der ihnen quasi in den Freundeskreis befohlen wurde, aber sich gegen die Anweisung der Schulleitung durchsetzen konnten sie auch nicht. Leon fing an, Witze über den Australischen Akzent zu machen, noch bevor der Ausländer überhaupt in ihrer Klasse war.
Am vorletzten Tag im September kam es zu einem Amoklauf eines Jungen in einer Schule in London. Es starben sieben Kinder, ein Erwachsener und der Amokläufer selbst. Die Schulleitung war alarmiert und rief zu einer großen Schülerversammlung zusammen, um die Kinder von diversen Gefahren zu unterrichten und eine Belehrung durchzuführen, was im Ernstfall getan werden musste. Leon war noch im Kraftraum gewesen und kam etwas nach seinen Freunden an, weshalb er sich in die Aula nicht direkt neben sie setzen konnte. Stattdessen nahm er den erstbesten Platz neben einem blonden Jungen aus der Unterstufe.

„Ye aligh‘, mate?“, fragte er den garantiert Jüngeren, als er bemerkte, dass dieser zitterte und die ganze Zeit mit seinem rechten Knie wackelte, was Leon zugegebener Maßen ziemlich nervte. Er runzelte die Stirn und starrte den Blondschopf mit zusammengeschobenen Augenbrauen an. Als dieser zu ihm aufsah, hörte das Kniewackeln auf.
„Yas, sorreh“, antwortete er und zog leicht die Schultern nach oben. Sie taxierten sich eine Augenblick, dann begann der Kleine unsicher zu lächeln und Leon sah wieder nach vorne. Die Schulverwaltung hatte die Belehrung zum Anlass genommen, direkt auch einmal alle anderen wichtigen Punkte anzusprechen. Zum Beispiel die Verkündigung dessen, dass sie dieses Jahr ein Musical auf die Beine stellen wollten. Ein paar der Rollen waren schon besetzt, und Mrs. Bell rief die einzelnen Schüler auf, damit sie sich der restlichen Schule präsentieren konnten. Lewis und Iwan waren ebenfalls gecastet. Als Iwan begann, die noch zu besetzenden Rollen vorzulesen, lehnte sich der Unterstufler neben Leon zu ihm herüber.
„Who’s that? He looks like a prince.”
Leon runzelte leicht die Stirn und musste Grinsen. Prinz war keine schlechte Bezeichnung. „‘s Iwan Wood. One of the twins.“
Sie schwiegen eine Weile, bis Lewis vortrat und noch ein paar Dinge zum Schulgeschehen allgemein erläuterte. Er war sich seiner Pflicht als Klassensprecher offenbar durchaus bewusst. Der Blondschopf neben Leon musste leise kichern.
„What’s so funny, eh?“, wollte der Ältere wissen und hob die Brauen, als der andere Junge in grinsend ansah.
„Does da one with da cheekbones know da prince’s ‘n lave with him?“

****************************


Später würde Leon behaupten, dass er Niles Shutterworth natürlich sofort an seinem Akzent erkannt hatte. Dass er nicht geglaubt hatte, der Junge sei in der Unterstufe, sondern dass ihm klar gewesen war, der Blondschopf wäre der neue. Dabei stimmte das gar nicht. Und der Kommentar des fremden Jungen, den sich Leon eigentlich zu hassen vorgenommen hatte, sorgte dafür, dass ihm ausgerechnet das so schwer fiel. Tatsächlich war alles andere mit Niles Shutterworth allerdings ziemlich leicht. Er passte perfekt in die Gruppe der vier Jungen, die nun immer zu fünft waren. Im Gegensatz zu den Befürchtungen der Lehrer wurde er weder gehänselt, noch hatte er Schwierigkeiten, sich in der Klasse beliebt zu machen. Noch dazu war das Haus von den Melones, bei welchen der Australier lebte, nicht weit von dem der Woods entfernt und lag direkt auf dem Schulweg. In den ersten beiden Wochen, in denen Niles noch kein eigenes Rad hatte, nahmen die anderen Jungen ihn abwechselnd auf dem Gepäckträger mit. Ein Mal fielen Niles und Ioann zusammen um. Sie trugen ihre Schrammen und blauen Flecken mit dem heldenhaften Grinsen zweier absurd stolzer Märtyrer.
Im Gegensatz zu allem, was sie vorher befürchtet hatten, entpuppte sich Niles als ein ruhiger, entspannter und humorvoller Geselle. Fußballspielen lag ihm, zum Leidwesen aller anderen, allerdings überhaupt nicht. So kam es häufig vor, der der Blondschopf auf dem Dach des alten Wagons saß und grinsend auf seine Freunde herunter blickte, die sich gegenseitig Lewis‘ alten Ball zuspielten.

„So why ye’re livin‘ with Mr. Melone again?”, fragte Leon eines solchen Tages betont beiläufig. Sein Haar war wieder etwas gewachsen, doch er versuchte es an den Seiten kurz zu halten. Seine Mutter empfand die Frisur als störend. Er hatte, als Prostest, daraufhin angefangen sich einen kleinen Bart stehen zu lassen.
„He’s ma godfatha“, erklärte der Australier breit und duckte sich, als der Ball über seinen Kopf segelte.
„You could haVE CAUGHT HIM!“, brüllte Leon und rannte los, um den Wagon zu umrunden und den Ball irgendwo dort aus dem Gebüsch zu fischen. Interessanterweise war es Ioann – dessen Haar genau wie das seines Zwillingsbruders von einem beigefarbenen Tuch zurückgehalten wurde – der antwortete.
„You’re always yelling not to touch a football with their hands, Price!”, rief er seinem Freund nach und sah zu Niles auf, der ihn nur angrinste und die Schultern zuckte. „Nevermind bro.“
Die Zwillinge und Lewis traten etwas näher zu dem Wagon, während sie Leon in der Ferne leise fluchen hörten – offenbar hatte der Schuss gesessen und der Ball war mitten im Dornengestrüpp gelandet. Lewis bedeckte seine Augen mi der flachen Hand, um Niles richtig ansehen zu können.
„And yer parents?“, fragte er mit vorsichtig-interessiertem Tonfall. Er hob auch die andere Hand, allerdings eher, um sich ein paar Haare aus der Stirn zu wischen. Irgendwer hatte behauptet, die Woods und Lewison hätten einen Haare-wachsen-Wettbewerb am Laufen. Das war natürlich Blödsinn. Lewis und Iwan spielten beide in dem Theaterstück mit, das im Mittelalter spielte, und wollten beide keine Perücken tragen müssen. Ioann zog einfach mit. Trotzdem, die etwas längeren Locken der beiden Brüder standen ihnen deutlich besser als Lewis seine Matte – zumindest empfand er das so. Außerdem nervten ihn die Zotteln.
„Ma mam’s got an alcohol problemo, sooo… she kinda wasn’t able to care ‘bout meh aneemoa.” Niles machte eine Pause, er schien zu überlegen. Schließlich zuckte er wieder die Schultern. „Ma dad’s n arsehole. So, hah, ‘m glad I’ve go‘ Morgan.“ Als er die betretenden Gesichter der anderen registrierte, begann Niles zu grinsen. Er drückte sich von der Ecke des Wagons ab und sprang zu ihnen herunter. Der Australier hatte von Anfang an die Angewohnheit, seine neuen Freunde andauernd zu umarmen – etwas, das sie zuließen. Ausnahmsweise. Weil Niles so niedlich war. Er legte eine Hand auf Ioanns und eine auf Lewis‘ Schulter, während er Iwan – der in der Mitte stand – breit anlächelte.
„Heeeeh, ‘s nathin‘ to worreeh ‘bout bois. ’m good! ‘nd athawise, I reckon we wouldn’t have met, righ’?”
Womit er Recht hatte. Und darüber war besonders Ioann Wood froh.



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Endstation Sehnsucht
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BeitragThema: Re: well well wellington   well well wellington EmptyMo Mai 02, 2016 12:08 pm

#AU - DUNKIRK


„…Lew?“
Vorsichtig, beinahe scheu, schob sich Iwan Wood durch die Tür. Er blinzelte, damit sich seine Augen an das gedämmte Licht gewöhnten, und schlüpfte in das Schlafzimmer. Die Tür vom Flur zog er rasch hinter sich zu. Mit klopfendem Herzen machte er einen Schritt näher an das Bett und erkannte: sein Mann lag bäuchlings auf der Matratze, die Decke nur halb über sich gezogen, ein Bein hing sogar von der Kante. Das Smartphone schien ihm aus der Hand gekullert zu sein, das Display leuchtete noch. Iwan begann zu lächeln, als er ein älteres Babyfoto ihres Sohnes erkannte, der wahrscheinlich gerade ein seinem Trolly von Ioann und Niles durch die sonnigen Straßen von Wellington kutschiert wurde. Kein Vergleich zu dem regnerischen London. Iwan zog die Schultern etwas höher.
Als er näher kam, bemerkte er, dass Lew mit seiner rechten Hand etwas umklammert hielt. Vorsichtig schob er sich auf das Bett und vergaß fast, warum er solche Angst gehabt hatte, als er hergekommen war. Es war Lews Ring, sein Ehering, den er so selten trug. Stattdessen spielte er andauernd damit herum. Er hatte ihn schon mindestens vier Mal verloren und nur dank eines Aufspürungs-Zaubers wiedergefunden. Blinzelnd betrachtete er seinen schlafenden Liebsten, dann streckte er die Hand aus und fuhr ihm über das dichte Haar.
„Lew, wach auf“, murmelte er. Je länger der gebürtige Russe es vor sich her schob, umso schlimmer würde es werden. Er beugte sich vor und drückte Lewis einen Kuss auf den Hinterkopf. „Bitte wach auf, ich muss mit dir reden.“
Die Ernsthaftigkeit in dem sanften Tonfall des schien den Älteren wachzurütteln. Iwan beugte sich nach hinten und holte tief Luft, darauf eingestellt, dass er vermutlich gar nicht zu Wort kommen würde, wenn Lewis ihn ansah. Der Starjäger blinzelte den Schlaf aus seinen Augen, ehe er seinen Mann fixierte und sich ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete, das Sekunde von Sekunde wärmer zu werden schien.
„Hi“, murmelte er verschlafen. Langsam bewegte er sich, zog das Bein auf die Matratze zurück und begann, seine Muskeln anzuspannen. Iwan verharrte in seiner Position nahezu reglos, einzig und allein seine Augen bewegten sich hinter den langen Lidern.
„Hey“, antwortete er und schluckte. „Du hast meine Nachrichten wohl nicht mehr gelesen, bevor du eingeschlafen bist. Also: Vorwarnung.“
Lewis runzelte leicht die Stirn. Sein Blick fiel zum Handy, er zuckte leicht die Schultern. Dann setzte er sich langsam auf, schob sich seinen Ehering zurück auf den Finger und- erstarrte. Der Blick des Quidditchspielers gefror, als er das Gesicht seines Liebsten zum ersten Mal richtig ansah. Er blinzelte, hob die Hände und rieb sich die Augen, doch… nein, er sah immer noch so aus. Iwan. Sein Iwan. Völlig…. verändert.
Iwans hilfsloses Lächeln wurde ein wenig kleiner. Er hob die großen Hände und fuhr sich verunsichert über den Kopf – und durch das abgeschnittene Haar, das nun sogar kürzer war als das seines Gatten. Er schlug den Blick nieder, dann ließ er die Hände sinken und sah verunsichert auf.
Er schien beschämt „…Lagerfeld“ zu murmeln, doch Lewis hörte ihm gar nicht richtig zu. Er streckte die Hände nach Iwan aus und fuhr mit seinen schmalen Fingern durch dessen neue Frisur. Ein stummes Staunen hatte sich zu dem Gesichtsausdruck gemischt, der in etwa so wirkte, als hätte er sich einen Arm abgeschnitten.
„Sie sind… ziemlich kurz“, murmelte er schließlich. Lewis ließ die Hände auf Iwans Schultern sinken und versuchte, ihm nicht in die Augen zu sehen. Er wusste selbst gar nicht, warum ihn das so fertig machte, aber… er kannte Iwan nur mit braunen Locken, die ihm bis über die Schultern fielen. „Ich…“
„Hätte ich dich fragen sollen?“, murmelte Iwan, noch immer verunsichert.
„…nein, das ist Blödsinn, du kannst machen was du willst…“, erwiderte Lewis rasch, aber sehr leise. Er nahm die Hände von den Schultern des anderen und konnte einen tiefen Seufzer nicht zurückhalten. „Ich bin nur… überrascht.“
„…gefällt es dir nicht?“
Das war eine gute Frage. Lewis hob endlich den Blick und sah ihn an, die hilflos funkelnden, grünen Augen; die ihn mit einer Prise Verzweiflung zu mustern schienen, die hohen Wangenknochen, die markante Nase und die leichte Welle in seinem kurzen, weichen Haar. Er sah immer noch aus wie sein Iwan, und trotzdem so anders.
„Du siehst fabelhaft aus, love“, murmelte der Quidditchspieler schließlich und beugte sich vor, um den blassen Jungen zu küssen, dessen Schultern gerade ein ganzes Stück nach unten gesackt waren. Als er sich von ihm löste, lächelte Lewis. „Du siehst immer fabelhaft aus, okay?“
„Ja, aber… gefällt es dir“, beharrte Iwan.
„Natürlich.“ Lewis lächelte ihn überzeugt an. „Weiß dein Bruder schon davon?“
„Er hat mir geschrieben, gerade als sie dabei waren zu schneiden, …da hab ich ihm ein Bild geschickt. Er hat nur mit „no way“ geantwortet.“ Iwan seufzte. „Ich hoffe, er zeigt es nicht deinem Sohn.“
Lewis begann zu grinsen. „Hast du Angst er erkennt dich nicht wieder?“ Die Art und Weise wie Iwan blinzelte verriet ihm, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. Lachend nahm er seinen Gatten in den Arm.
„Sei nicht albern, babe.“ Er küsste ihm seinen kurzen Haarschopf. „Er ist auch dein Sohn.“

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